Tag: Ruthie
An der Außenkante unserer Balkontür habe ich die Stelle des "Gesichtes" für euch markiert. Und ja, ihr habt richtig gesehen… der Balkon fehlt. Immer noch. Stand März 2023 läuft bei uns die Haussanierung, und mein aktueller Gemütszustand lässt sich mit wenigen Worten zusammenfassen: Ich habe die Nase sowas von voll!
Hier ein Überblick über die meisterhafte Arbeitsweise: Auf der einen Seite werden Fundamente für Fahrräder und Mülltonnen platziert – hurra, Fortschritt! – dann stoppt alles abrupt, und man wendet sich der anderen Seite des Hauses zu, buddelt dort ein bisschen herum, nur um es wieder unvollständig stehen zu lassen. Ganz oder halb – beides scheint ein Konzept, das man hier nicht kennt.
Dann werden Sockel gegossen, die als Fundament für das Balkongerüst dienen sollen. Und wie zu erwarten, geht auch da… nichts weiter.
>>Sarkasmus an << Das Wort "Balkon" habe ich mittlerweile komplett verlernt. Wie es ausgesprochen wird? Keine Ahnung. Vielleicht irgendwann, wenn die Sanierung ein Ende findet >> Sarkasmus aus <<
Anne Seltmann 03.10.2025, 09.40 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 10.08.2025, 06.46 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Waldausflug
Ich war in den letzten Tagen wieder im Wald. Eigentlich wollte ich nur spazieren, tief durchatmen, dem Alltag entfliehen. Doch kaum fünf Minuten drin, hatte ich das Gefühl... beobachtet zu werden.
Nicht von Menschen – nein, von Bäumen!
Da war eine alte Eiche, die sah mich an, als wüsste sie alles. Zwei Astknubbel als Augen, ein Rindenspalt als skeptisch hochgezogene Braue. Ich blieb kurz stehen, sagte höflich "Guten Tag".
Man will ja nicht unhöflich sein, wenn man schon Paranoia hat.
Weiter hinten, eine Birke – ganz eindeutig am Kichern. Ich bin mir sicher, sie flüsterte der Buche neben sich etwas zu. Und dann dieses schmatzende Geräusch aus dem Laub. Ein geheimer Gruß? Ein Morsecode aus Moos?
Ich weiß nicht, ob ich verrückt bin – oder nur besonders empfänglich für Baumkommunikation. Jedenfalls: Ich liebe es. Der Wald hat Humor. Und ziemlich viele Gesichter.
Morgen geh ich wieder hin. Vielleicht antwortet einer endlich.
Anne Seltmann 06.07.2025, 08.21 | (9/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
"Nicht jeder Augenblick braucht Nähe –
manchmal genügt ein stiller Blick durch die Linse, um das Verborgene zu erkennen."
© Anne Seltmann
Mit ruhiger Hand und geübtem Blick nutzt mein Mann sein kürzlich erworbenes Spektiv nicht nur zur Beobachtung, sondern auch zur fotografischen Dokumentation besonderer Naturmomente. Dabei setzt er gezielt sein *iPhone vor das Okular, um die Details der Ferne festzuhalten – sei es ein entfernter Greifvogel am Himmel oder ein scheues Reh am Waldrand.
Diese Kombination aus klassischer Optik und moderner Technik erlaubt es ihm, flüchtige Szenen mit erstaunlicher Klarheit einzufangen. Es ist eine stille Leidenschaft, die Präzision, Geduld und ein gutes Auge für den richtigen Moment verlangt – und dabei eindrucksvolle Bilder hervorbringt, die weit über das bloße Beobachten hinausgehen.
Ein Spektiv ist ein Fernrohr mit starker Vergrößerung, das vor allem für Naturbeobachtungen wie Vogelbeobachtung oder Landschaftsstudien genutzt wird. Es hat meist ein Stativ, einen geraden oder schrägen Einblick und liefert ein klares, detailreiches Bild – ähnlich wie ein Teleskop, aber für den Tag gemacht.
Anne Seltmann 05.05.2025, 08.49 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 02.04.2025, 08.39 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Da war diese Steckdose in der Wand, die immer so wirkte, als ob sie ständig in eine seltsame Welt versunken war. Ihre zwei Löcher schienen immer auf der Suche nach etwas, aber niemand wusste was. Manche flüsterten, dass sie heimlich in die Zukunft blickte, andere vermuteten, dass sie ein Portal zu einem anderen Universum war. Manchmal, wenn niemand hinschaute, hörte man ein leises Kichern aus ihrer Richtung. Vielleicht hatte sie gerade eine epische Unterhaltung mit dem Staubsauger oder einem Kühlschrank, der sich über das Leben beschwerte. Jedenfalls war sie nie wirklich zu fassen – die mysteriöse Steckdose, die immer etwas wusste, was niemand anderes wusste.
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 05.03.2025, 07.19 | (4/2) Kommentare (RSS) | TB | PL