Tag: 202
Es ist wieder Zeit für Rolands Würfelspiel. Im April, Mai, Juni wird mit 2 Würfeln gewürfelt.
Beispiele findet ihr bei >> Roland <<
Die Würfel fielen: 5+4= 9
Somit ist es das I im Alphabet.
Ich habe dafür ein Archivbild mit einem IGEL hervorgekramt
Es war ein später Nachmittag im August 2021, die Sonne stand schon tief, und das Maisfeld hinter unserem Dorf rauschte geheimnisvoll im warmen Wind. Ich hatte beschlossen, ein paar trockene Blätter für meine Herbstdeko zu sammeln – und wie ich so zwischen den hohen, knisternden Stängeln umherging, hörte ich plötzlich ein leises Rascheln.
Zuerst dachte ich an eine Maus. Oder vielleicht ein Kaninchen. Neugierig schob ich ein paar Halme beiseite – und da saß er. Ein Igel. Mitten im Maisfeld. Rund wie ein Kissen, verlegen zusammengerollt, nur seine schwarze Schnauze lugte hervor.
Ich blieb ganz still, und nach einem Moment wagte er sich aus seinem Stachelpanzer. Und dann – als hätte er sich ertappt gefühlt – begann er hektisch, sich zwischen die Stängel zu drücken, als wolle er sagen: "Ich war gar nicht hier!"
Ich konnte nicht anders, ich lachte laut. Der Igel blieb kurz stehen, schaute mich mit seinen Knopfaugen an – vorwurfsvoll, wie ich fand – und trottete dann beleidigt davon. Seitdem schaue ich jedes Mal zweimal hin, wenn es im Mais raschelt. Wer weiß, ob Herr Stachel nicht wieder heimlich auf Streifzug ist.
Anne Seltmann 01.06.2025, 05.00 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 01.06.2025, 00.00 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
sie wachsen
als hätten sie nie
etwas anderes getan
mit dem mut
den dornen machen
wenn man sich trotzdem
öffnet
ihre farbe
keine festlegung –
nur ein vorschlag
an das licht
sie duften
wie erinnerung
an etwas
das man noch erleben wird
ich beuge mich zu ihnen
nicht aus ehrfurcht
sondern weil
sie einlädt
nicht zu blühen
für mich
sondern mit mir
Anne Seltmann 20.05.2025, 14.23 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Beispiele findet ihr bei >> Roland <<
Die Würfel fielen – zwei Sechsen. Ein satter Pasch!
Macht folglich 12. Somit ist es das L im Alphabet.
Ich habe dafür die Litfaßsäulen herausgesucht.
Manchmal denke ich zurück an die Straßen meiner Kindheit, an das Pflaster unter den Füßen und den Geruch von feuchtem Papier nach einem Regenschauer. Zwischen grauen Häuserzeilen gab es kleine Wunder zu entdecken. Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als Litfaßsäulen nicht nur Plakatträger, sondern kleine Verkaufsläden waren – verborgenes Stadtleben auf engstem Raum. Dort kaufte man Kaugummis oder Zeitungen, sprach ein paar Worte mit der alten Dame hinter dem winzigen Fenster. Es war eine Zeit, in der selbst Reklame Platz für Menschliches ließ.
Anne Seltmann 07.05.2025, 08.45 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Tulpen Zeit
am rand der vase
ein zittern.
nicht blüte, nicht ganz stiel.
ein übergang.
sie standen in grellem rot
gestern noch
ein ausruf im raum
heute:
eine silbe zu viel,
ein neigen.
zwischen tischkante und licht
verbeugt sich der rest.
kein fallen, eher
ein lassen.
was ist schön
am aufhören?
das papier raschelt
am fenster.
jemand sagt:
es riecht nach vergangenem
und meint den frühling
~*~
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 06.05.2025, 18.11 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
"Nicht jeder Augenblick braucht Nähe –
manchmal genügt ein stiller Blick durch die Linse, um das Verborgene zu erkennen."
© Anne Seltmann
Mit ruhiger Hand und geübtem Blick nutzt mein Mann sein kürzlich erworbenes Spektiv nicht nur zur Beobachtung, sondern auch zur fotografischen Dokumentation besonderer Naturmomente. Dabei setzt er gezielt sein *iPhone vor das Okular, um die Details der Ferne festzuhalten – sei es ein entfernter Greifvogel am Himmel oder ein scheues Reh am Waldrand.
Diese Kombination aus klassischer Optik und moderner Technik erlaubt es ihm, flüchtige Szenen mit erstaunlicher Klarheit einzufangen. Es ist eine stille Leidenschaft, die Präzision, Geduld und ein gutes Auge für den richtigen Moment verlangt – und dabei eindrucksvolle Bilder hervorbringt, die weit über das bloße Beobachten hinausgehen.
Ein Spektiv ist ein Fernrohr mit starker Vergrößerung, das vor allem für Naturbeobachtungen wie Vogelbeobachtung oder Landschaftsstudien genutzt wird. Es hat meist ein Stativ, einen geraden oder schrägen Einblick und liefert ein klares, detailreiches Bild – ähnlich wie ein Teleskop, aber für den Tag gemacht.
Anne Seltmann 05.05.2025, 08.49 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
eigenleben
der spiegel
steht seit jahren da
doch heute
zittert seine fläche
als hätte der raum sich verändert
oder du
manchmal
kriechen kleine falten aus ihm
legen sich auf dein gesicht
und verschwinden
wenn du dich abwendest
er hat sich gewöhnt
an dein kommen,
dein zögern,
dein prüfendes lächeln
das du nie vollendest
er sehnt sich nicht
doch er erinnert
manchmal
wirft er ein bild zurück,
das du nicht erwartest
und du
bleibst stehen
als hättest du
jemanden getroffen
Anne Seltmann 01.05.2025, 05.25 | (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL
Einen fröhlichen 1. Mai!
Möge der Frühling euch Sonne ins Herz wehen,
blühende Gedanken schenken
und eure Schritte leicht machen –
wie ein Tanz durch den Tag.
Genießt den Mai –
mit all seinen Düften, Farben und kleinen Wundern!
Anne Seltmann 01.05.2025, 04.49 | (3/2) Kommentare (RSS) | TB | PL
Nashörner wirken auf den ersten Blick mächtig und wild – doch genau darin liegt ihr Zauber:
Sie tragen eine uralte Stärke in sich, als wären sie aus einer anderen Zeit. Ihr wuchtiger Körper und das markante Horn wirken respekteinflößend, aber ihre ruhige Art und ihr sanftes Wesen überraschen oft.
Sie leben still, fast verträumt in ihrer Welt, lieben Schlammbäder, grasen friedlich – und zeigen nur dann Kraft, wenn sie müssen.
Ihr Zauber liegt in diesem Widerspruch: rau und sanft, stark und verletzlich, wild und zugleich still wie ein Fels in der Savanne.
Nashörner sind große, kräftige Tiere mit dicker Haut und ein oder zwei Hörnern auf der Nase. Sie leben in Afrika und Asien.
Sie fressen vor allem Gras und Blätter. Obwohl sie schwer und stark sind, können sie sehr schnell laufen.
Nashörner sind scheu und greifen nur an, wenn sie sich bedroht fühlen.
Leider sind viele Nashörner vom Aussterben bedroht, weil Menschen ihre Hörner jagen.
Viele Organisationen setzen sich heute weltweit für den Schutz der Nashörner ein.
Anne Seltmann 05.04.2025, 07.06 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Anne Seltmann 02.04.2025, 08.39 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL