Blogeinträge (themensortiert)

Thema: PerlenhafteProjekte

Drabble 2025 N° 19







Wortvorgaben für das Drabble:

Kapelle + schicken + endlich


Die kleine Kapelle auf dem Hügel war früher ihr geheimer Zufluchtsort gewesen. Jetzt stand sie davor, schick gekleidet, als hätte der Anlass festlichen Glanz verdient. "Endlich", murmelte sie, während sie die schwere Holztür aufstieß. Drinnen roch es nach Staub und Wachs und nach vergangenen Versprechen. Er hatte ihr nie geschrieben, nie geschickt, was sie sich erhofft hatte – keine Erklärung, keine Entschuldigung. Doch heute war sie nicht mehr das wartende Mädchen. Heute war sie gekommen, um Abschied zu nehmen. Die Kerze, die sie entzündete, flackerte kurz auf, als wollte sie sagen: Jetzt ist es gut. Endlich. Die Kapelle schwieg. Und verstand. 





Interpretation:

Meine Geschichte handelt von einer Frau, die sich lange Zeit mit etwas Unausgesprochenem herumgetragen hat. Die Kapelle steht dabei nicht nur für einen realen Ort, sondern auch für einen inneren Raum der Erinnerung – an einen Menschen, an eine alte Liebe und eine tiefe Enttäuschung. Dass sie "schick gekleidet"ist, zeigt wie bedeutsam dieser Moment für sie ist.
Sie hat damals nichts bekommen – keine Antwort, keine Erklärung. Und doch ist sie jetzt zurückgekehrt, nicht aus Schwäche, sondern weil sie bereit ist, loszulassen. Das Anzünden der Kerze wirkt wie ein stilles Ritual des Abschieds, ohne Drama, ohne Vorwurf. Die Kapelle schweigt – und genau in diesem Schweigen findet sie etwas, das fast wie Trost ist. Für mich ist das eine sehr leise, aber kraftvolle Szene über Abschied und innere Versöhnung.







Anne Seltmann 13.06.2025, 16.25 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Floral Friday Fotos 2025 N° 18







Mohnblumen, vielleicht

sie fallen
nicht einfach aus dem feld
sie lösen sich
aus windhaut
aus morgenrot
aus erinnerung

 

zwischen ihren blättern
zittert ein wort
das keiner sagt
ein roter versprecher
aus licht

 

manchmal
stehen sie da
wie offene briefe
ohne empfänger
an die stille gerichtet

 

und alles
was bleibt
wenn der sommer
sich zurückzieht
ist dieser hauch
aus farbe
und vergessen



~*~

© Anne Seltmann







Mein Gedicht ist eine zarte Meditation über Schönheit, Vergänglichkeit, Erinnerung und das Unsagbare. Mohnblumen stehen hier nicht nur für Natur, sondern für Gefühle, Gedanken und Erfahrungen, die auftauchen, leuchten, verstummen – und verschwinden. Der Text ist durchzogen von einer stillen Traurigkeit, aber auch einer tiefen Achtung vor der Zerbrechlichkeit des Augenblicks. 




13.06.2025, 10.44 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Freitag ist Fischtag N° 12


 N° 12 


[Bild KI generiert / Text © Anne Seltmann] 



Sie kam ins Cafe, als wäre es das Normalste der Welt.

Mit durchsichtigen Gummistiefel.

 

 

Darin: Fische mit sehr schlechter Laune.

"Schon wieder Schokotorte", blubberte einer.

"Nie Algenstrudel," ein anderer.

 

Ein Gast flüsterte:

"Ich glaub, ihre Füße sind tropisch."

 

Ein anderer:

"Vielleicht sind das emotional gestützte Fußsohlen-Therapien?"

 

Die Frau stand einfach da, bestellte Tee mit Seetang und sagte nur:

"Meine Fische wollen auch mal was erleben."










Anne Seltmann 13.06.2025, 05.55 | (4/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

Marius Nature Thursday N° 21/2025



 N° 21 




Winzige Wassertropfen – kleine Wunder der Natur, eingefangen im stillen Moment. Manchmal braucht es nicht viel, um staunen zu können. 





Wassertropfen
fangen das Licht
halten die Welt
im kleinen Glas

leise tanzt Natur
im winzigen Kreis
flüstert vom Leben
im stillen Grün


~*~


© Anne Seltmann










Anne Seltmann 12.06.2025, 07.09 | (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt: Ich seh rot 232/2025



232/2025 





Kürzlich bei einer Bekannten gesehen. Witzig ist, dass ich solch eine Erbeere als Anhänger für die Kette habe!

Erdbeeren sind meine allerliebsten Lieblingsfrüchte und ich vorfreue mich schon auf diese Zeit!







Anne Seltmann 10.06.2025, 09.15 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Montagsherz N° 635





 N° 635 

[Freilichtmuseum]





Ungefähr gleich

herzen auf rechts
scheine auf links

es wankt nicht
nicht einmal
ein hauch

vielleicht
weil sich wert
weigert
messbar zu sein


~*~


© Anne Seltmann





Wahrer Wert lässt sich nicht in Scheinen wiegen – das Herz wiegt immer schwerer. 


Nächster Termin:


23. Juni 2025






Anne Seltmann 09.06.2025, 01.00 | (9/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Niwibo sucht…Wenn alles blüht







Wenn alles blüht,
öffnet sich die Welt wie eine Blüte im Morgentau,
das Grün wird tief und weich,
wie eine Decke, die Erde und Himmel verbindet.

Die Knospen wie kleine Wunder,
halten das Versprechen der Sonne fest,
und die Luft ist erfüllt von süßem Gesang,
von Bienen, die über Blüten tanzen,
und dem Flüstern der Gräser im Wind.

Wenn alles blüht,
wachsen Farben wie Lichter in der Dämmerung,
rosa Wolken ziehen über goldene Felder,
und die Wurzeln erzählen Geschichten
von Geduld, von Stärke, von stillem Warten.

Die Welt wird weich,
wie ein Teppich aus Blütenblättern,
unter dem die Seele wandern kann,
leicht und frei, getragen vom Duft des Lebens.

Wenn alles blüht,
atmet das Herz im Rhythmus der Natur,
und jede Blume ist ein offenes Buch,
das von Hoffnung, von Neubeginn erzählt –
ein Lied, das niemals verklingt.

~*~

© Anne Seltmann







08.06.2025, 10.07 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Türen/2025 N° 05




2025 N° 05






Türen – seit Jahrtausenden Schwellen zwischen Welten

Schon vor über 5.000 Jahren begannen Menschen, Öffnungen in ihren Behausungen zu verschließen – mit Tierhäuten, Holzbrettern, später mit kunstvoll verarbeiteten Türflügeln. Was einst nur Schutz vor Wind, Tier und Feind bot, wurde bald zu einem Zeichen von Kultur, Würde und Gestaltung.

In Mesopotamien hingen schwere Holztüren an steinernen Zargen. In Ägypten ließen sich erste Holzscharniere erahnen. Die Römer brachten Eleganz und Technik zusammen – mit Falztüren, Drehtüren, gar Schiebetüren in feinen Villen.

Im Mittelalter standen Türen für Abwehr und Verschlossenheit – eisenbeschlagen, verriegelt, schwer. Doch zugleich wurden sie mit Symbolen versehen, mit Inschriften und Ornamenten: Zeichen, dass hinter dem Schutz auch das Willkommen lebt.

Heute begegnen wir Türen in jeder Form – aus Glas, Metall, Holz, automatisch, leise, weit oder geheim. Sie bleiben, was sie immer waren: Übergänge. Von außen nach innen. Vom Gestern ins Heute. Vom Ich zum Du.

Und manchmal öffnen sie sich einfach. Ganz von selbst.




Anne Seltmann 08.06.2025, 05.53 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ein poetischer Pfingstgruß




Manchmal brauchen Tage kein großes Feuerwerk, sondern nur einen stillen Moment, in dem sich das Wesentliche zeigt – 

im Flirren der Luft, im Spiel der Blätter, in der Ahnung, dass etwas Größeres über uns wacht. 

Pfingsten ist so ein Tag. Ein Tag des Innehaltens, des Aufatmens, des offenen Fensters zur Welt.



Ich wünsche euch allen frohe Pfingstage!









Anne Seltmann 07.06.2025, 06.44 | (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

I see faces Juni 2025







Da guckt mich doch jemand an... 


Spacetoilette in einem Sanitärfachhandel  gesehen.








Anne Seltmann 07.06.2025, 06.00 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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