Ausgewählter Beitrag

Es war einmal eine Frau, die das Wort "stolz" irgendwie nicht leiden konnte. Jedes Mal, wenn jemand sagte: "Sei doch stolz auf dich!", rollte sie innerlich mit den Augen. Stolz? Klingt für sie nach Hochmut, nach diesem kleinen inneren Aufplustern, das sie einfach nicht wollte.
Eines Tages stand sie vor dem Spiegel mit einem Fleck Marmelade am Pullover, ein zerbrochenes Glas in der Hand und dem Hund, der zufrieden mit dem Chaos wedelte. Sie atmete tief durch und dachte: "Weißt du was? Ich habe das Glas nicht absichtlich fallen lassen, ich hab heute trotzdem Sport gemacht, drei Mails beantwortet und den Hund gefüttert." Sie grinste. Kein prahlerisches Stolzgefühl – eher so ein warmes, inneres "Ja, das hab ich hinbekommen".
Da wurde ihr klar: Selbstachtung fühlt sich anders an als Stolz. Es ist nicht laut oder überheblich, es ist dieses leise Anerkennen: Ich hab das geschafft. Ich bin okay. Und manchmal bedeutet Selbstachtung eben auch, sich selbst zu erlauben, Marmelade auf dem Pullover zu haben.Anne Seltmann 20.09.2025, 09.10
Es ist so treffend formuliert, es spricht mir aus dem Herzen und ich hätte es nicht so schön formulieren können. Liebe Grüße Michaela
vom 20.09.2025, 15.04