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Klön & Krümel
Am frühen Morgen stand die kleine blaue Hütte "Klön & Krümel" still am Strand, nur Mathilda war drinnen – die Einzige, die Zutritt hatte. Die Möwen, scheinbar gut informiert, landeten schon am Fenster und begutachteten kritisch jede Bewegung der Besitzerin. Kaum hatte Mathilda die erste Tasse Kaffee durch das Fenster gereicht, stürzten sich zwei besonders freche Möwen auf die Serviette mit einem Keks, dass Mathilda nur noch lachen konnte.
"Na gut, ihr Nasenbären, aber nur einen Keks pro Runde!", rief sie durch das Fenster, und die Möwen kreischten empört, als hätten sie sie nicht verstanden. Die Kunden draußen lachten, hielten ihre Tassen fest in den Händen und zwangen die Möwen zu einer respektvollen Distanz – zumindest für eine Minute.
Jeder neue Besucher wurde von den Vögeln beäugt wie von kleinen Kontrolleurinnen, die prüften, ob der Kaffee und die Kuchenstücke auch richtig verteilt wurden. Mathilda balancierte Tassen, Löffel und Kekse mit erstaunlicher Gelassenheit, während die Möwen versuchten, jeden unbeobachteten Moment für einen kleinen Raub zu nutzen.
So verging der Vormittag: Lachen, kreischende Möwen, warme Tassen Kaffee, ein paar gestohlene Kekse – und ein Strand, an dem alle draußen standen, den Wind spürten, das Meer hörten und die kleine, freche Magie von "Klön & Krümel" genossen. Mathilda hinter der Theke war die ruhige Königin dieses Chaos, die Einzige, die alles unter Kontrolle hatte – zumindest bis zur nächsten Möwenattacke.
Anne Seltmann 17.12.2025, 07.52
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