Ausgewählter Beitrag

Es ist nicht die Stille selbst, die schwer zu ertragen ist. Es ist das, was in ihr lebt. Dieses kaum hörbare Wispern, das aus allem zu kommen scheint – aus der Uhr, die unregelmäßig atmet, aus dem Holz, das sich dehnt und wieder zusammenzieht, als suchte es nach einer Erinnerung an Wärme. Selbst das Licht scheint nach etwas zu greifen, das ihm entglitten ist.
Man sitzt da, hört dem Haus zu und spürt, dass alles um einen herum genauso einsam ist wie man selbst. Der Tisch, der Stuhl, die Schatten, selbst die Luft, die sich kaum bewegt. Nur das ferne Rauschen der Welt dringt noch herein – Stimmen, Schritte, das Leben der anderen, gedämpft, wie aus einer anderen Zeit.
Einsamkeit ist nicht das Fehlen von Menschen. Sie ist das Bewusstsein, dass selbst Nähe manchmal keine Brücke schlagen kann, wenn im Inneren Schweigen herrscht. Und vielleicht ist das der Moment, in dem man lernt, dieser Stille zuzuhören – nicht, weil sie Trost spendet, sondern weil sie endlich ehrlich ist.
Anne Seltmann 10.10.2025, 07.44
Die Stille in der Stille, da gibt es keinen link, aber einen Vers in einem Notizbuch, ich fand ihn, hat vielleicht nicht so den Bezug zu Deinem Text, aber es fiel mir spontan ein
folgend:
Stille in der Stille
Gedanken fliegen davon
loslassen fällt schwer
nachdenkenbevor du sprichst
Ängste rauslassen
Ruhe einkehren lassen
ausspannen, entspannen.
K.S.
vom 12.10.2025, 19.34