Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag:

Der Seelenbaum





 


Welt draußen, einsam im öden Raum

steht ein uralter Weidenbaum

noch aus den Heidenzeiten wohl,

verknorrt und verrunzelt, gespalten und hohl.

Keiner schneidet ihn, keiner wagt

vorüberzugehn, wenn's nicht mehr tagt,

kein Vogel singt ihm im dürren Geäst,

raschelnd nur spukt drin der Ost und West;

doch wenn am Abend die Schatten düstern,

hörst du's wie Sumsen darin und Flüstern.


 

Und nahst du der Weide um Mitternacht,

du siehst sie von grauen Kindlein bewacht.

Auf allen Ästen hocken sie dicht,

lispeln und wispeln, und rühren sich nicht.

Das sind die Seelchen, die weit und breit

sterben gemußt, eh' die Tauf' sie geweiht:

im Särglein liegt die kleine Leich',

nicht darf das Seelchen ins Himmelreich.

 


Und immer neue - siehst es du? -

in leisem Fluge huschen dazu.

Da sitzen sie nun das ganze Jahr

wie eine verschlafene Käuzchenschar.

Doch Weihnachts, wenn der Schnee rings liegt

und über die Länder das Christkindlein fliegt,

dann regt sich's, pludert sich's, plaudert, lacht,

ei, sind unsre Käuzchen das aufgewacht!

Sie lugen aus, wer sieht was, wer?

Ja freilich kommt das Christkind her!

Mit seinem helllichten Himmelsschein

fliegt's mitten zwischen sie hinein:

"Ihr kleines Volk, nun bin ich da -

glaubt ihr an mich?" Sie rufen: "Ja!"

Da nickt's mit seinem lieben Gesicht

und herzt die Armen und ziert sich nicht.

Dann klatscht's in die Hände, schlingt den Arm

ums nächste - aufwärts schwirrt der Schwarm

ihm nach und hoch ob Wald und Wies'

ganz geraden Wegs ins Paradies.

 

 ~*~

 

Ferdinand Avenarius 1856 - 1923


Anne Seltmann 16.12.2008, 15.41 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Meine letzte Arbeitswoche...

hat nun begonnen. Der Stress für die Weihnachtsfeier mit den KiGa-Kindern für die Eltern ist geschafft. "Lichterfest der Sinne" war unser Motto und ich habe jetzt noch die rührenden Gesichter der Eltern vor Augen.
Mit dieser letzten Woche verabschiede ich ein wie immer ereignisreiches Jahr. Ein Jahr mit Freuden, Zuversicht, neuen Erfahrungen, aber auch Tränen und Stress.
Auch hier in der Bloggerwelt ist viel passiert, eine Welt die sicherlich nur virtuell ist, aber  sie hat mir über alle Jahre schöne Momente gebracht...schöne Zweisamkeiten,  ein nettes Miteinander und auch Freundschaften. Die wiegen das auf, was mir in den letzten Tagen widerfahren ist, weil da eine kleine  Gemeinde bei Iper meint,  Kriege zu führen...aber alles brüllt nach WELTFRIEDEN! Ich richte diese Worte ganz gezielt an *Fee (Ich weiß, dass du das liest)
Frieden: 

Es ist menschlich
in Frieden
leben zu wollen
Es ist unmenschlich
ihn mit Waffen
zu erkämpfen


© Anne Seltmann


Lass uns die Waffen niederlegen!



Anne Seltmann 15.12.2008, 17.05 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ich wünsche mir...



[Foto © Anne Seltmann]





Ich wünsche mir ein Schaukelpferd,
'ne Festung und Soldaten
Und eine Rüstung und ein Schwert,
Wie sie die Ritter hatten.

 

Drei Märchenbücher wünsch' ich mir
Und Farben auch zum Malen
Und Bilderbogen und Papier
Und Gold- und Silberschalen.

 

Um weiße Tiere auch von Holz
Und farbige von Pappe,
Um einen Helm mit Federn stolz
Und eine Flechtemappe.

 

Ein Domino, ein Lottospiel,
Ein Kasperletheater ,
Auch einen neuen Pinselstiel
Vergiß nicht, lieber Vater. !

 

Auch einen großen Tannenbaum,
Dran hundert Lichter glänzen,
Mit Marzipan und Zuckerschaum
Und Schokoladenkränzen.

 

Doch dünkt dies alles euch zu viel,
Und wollt ihr daraus wählen,
So könnte wohl der Pinselstiel
Und auch die Mappe fehlen.

 

Ein Zelt und sechs Kanonen dann
Und einen neuen Wagen
Und ein Geschirr mit Schellen dran,
Beim Pferdespiel zu tragen .

 

Ein Perspektiv, ein Zootrop,
'ne magische Laterne,
Ein Brennglas, ein Kaleidoskop -
Dies alles hätt' ich gerne.

 

Als Hänschen so gesprochen hat ,
Sieht man die Eltern lachen :
"Was willst du, kleiner Nimmersatt,
Mit all den vielen Sachen ?

 

"Wer so viel wünscht", der Vater spricht's,
"bekommt auch nicht ein Achtel -
Der kriegt ein ganz klein wenig Nichts
In einer Dreierschachtel !"


~*~


Heinrich Seidel 

(1842-1906)
 

Anne Seltmann 14.12.2008, 09.32 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Einen schönen dritten Advent




Einen schönen 3. Advent

Anne Seltmann 14.12.2008, 08.12 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Weißt du noch

oder, wer war das ...?"
Das alles können wir nicht mehr fragen. Wieder ist ein lieber Mensch aus unserem Familienkreis gegangen.
Wieder jemand aus dem "alten" Stamm. Nie mehr können wir nachfragen,  wo doch noch so viele Fragen unbeantwortet sind. Oder wenn eigene Bilder aus Kindertagen nicht klar sind, dann fragte man immer die "Alten".  Die Kette endet hier. Alte Fotos vergilben, auch im Kopf und niemand beantwortet mehr die  Fragen "Weißt du noch...
Liebe Herta, du wurdest genau am Todestag meiner Mutter aus unserer Mitte genommen.  Das macht  es um so trauriger. Hab eine gute Reise und wo auch immer du jetzt bist, wir denken an dich...an dich wie du eine gute Mutter und eine Bilderbuchomi warst.

Anne Seltmann 10.12.2008, 23.04 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Sinnloser Streit





Zur Zeit tobt der Bär bei
pfeil0.gifIpernity.  So kann ich auch den Blogeintrag einer
pfeil0.gif Fotografen-Freundin nur unterschreiben.
In ihrem Beitrag wird mehr als eine altbekannte Geschichte dargestellt, die ebenso zeitlos ist wie sie nervig sein kann: Aus einem kleinen Mißverständnis kann ein Riesenstreit mit gewaltiger Zerstörungskraft werden, wenn man sich nur ordentlich reinsteigert und sich gegenseitig durch deftige Beschimpfungen immer weiter reizt.


Die Geschichte ist ein Klassiker zur Versöhnung!







 

Anne Seltmann 10.12.2008, 19.06 | (2/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Werte



Das Wort Tugend beinhaltet Werte wie Anstand, Höflichkeit, Ehrlichkeit, Vertraulichkeit, Ordentlichkeit. Es hat aber in unserer Gesellschaft keinerlei großen Bestand mehr.



© Anne Seltmann
 

Anne Seltmann 10.12.2008, 10.15 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Auf ein Neues



Ich wünsche all meinen Lesern einen guten Wochenstart
!
 

Anne Seltmann 08.12.2008, 05.51 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Weisheiten




Der tiefe Grund für Aggression und Zerstörungssucht ist die Tatsache,
dass die Dinge nicht so sind oder sich nicht so entwickeln,
wie sich das der Mensch in seiner Unfähigkeit zu akzeptieren wünscht.




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Anne Seltmann 07.12.2008, 18.18 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Sonntags



wenn man ganz früh morgens schwimmen geht, um in Ruhe seine Runden zu drehen, wird man auch hier weihnachtlich beschallt. Bitte liebe Schwimmhallenbesitzer, STELLT DAS AB!!!

Anne Seltmann 07.12.2008, 09.59 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

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