Blogeinträge (Tag-sortiert)

Tag: Kind

Hand aufs Herz



Welchen Job würdest du umsonst machen?

Diese Frage klingt wie ein Spiel. Fast zu leicht, um wahr zu sein. Und doch steckt so viel Wahrheit darin: Was würdest du tun, ohne Geld dafür zu bekommen? Einfach, weil dein Herz ruft?

Ich wüsste es sofort. Ich würde mit Kindern arbeiten. Ich habe es schließlich während meines Berufslebens (Erzieherin von Beruf) schon getan. Am liebsten mit Flüchtlingskindern:

Weil ich weiß, dass ihre Welt oft aus Bruchstücken besteht.
Weil sie zu früh verstehen mussten, was Verlust ist.
Weil ihre Augen schon viel gesehen haben – und trotzdem leuchten können.

Ich würde mit ihnen malen, spielen, Geschichten erfinden. Ich würde ihnen zuhören, auch zwischen den Worten. Ich würde mit ihnen lachen – und still werden, wenn sie es brauchen.

Ich glaube, Kinder brauchen keinen perfekten Ort. Sie brauchen offene Hände. Ein Lächeln, das nicht fragt, woher sie kommen. Eine Stimme, die sie beim Namen nennt, ohne Akzent.

Und manchmal reicht es schon, einfach da zu sein.
Nicht als Heldin. Nicht als Retterin. Sondern als jemand, die sieht.


Denn jedes Kind trägt eine Geschichte in sich – und manchmal beginnt Heilung dort, wo jemand zuhört.




Anne Seltmann 13.05.2025, 09.03 | (4/4) Kommentare (RSS) | TB | PL

Weisheiten am Samstag N° 18



N° 18








Anne Seltmann 20.07.2024, 05.49 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Dankbarkeits-Challenge







Heutige Fragestellung von Alexandra: Für welche Erinnerung aus deiner Kindheit bist du dankbar?

Viele meiner langjährigen Leser*innen erinnern sich bestimmt, dass ich ein Heimkind war. Und da fängt meine Dankbarkeit schon an!

Denn ich hatte das Glück, dass mich Pflegeeltern zu sich nahmen und mir eine schöne Kindheit schenkten.

Diese Kindheitserinnerung schmeckt nach Rotkohl und Schokopudding (den gab es im Heim nicht und ich liebe beides noch wie wahnsinnig), die Kindheit fühlte sich warm und umsorgt an, ich habe vieles erleben dürfen, welche ich als damaliges Heimkind so nie erlebt hätte.

Für alle Erfahrungen, die ich ab da machen konnte, bin ich meinen (Pflege-) Eltern schlichtweg dankbar!


Allerdings gibt es auch immer wieder einen kleinen bitteren Nachgeschmack, wenn ich das Wort Dankbarkeit höre oder lese, weil meine Pflegemutter aber auch immer Dankbarkeit einforderte "Wehe ihr seid später mal nicht dankbar" höre ich sie da sagen. (Ich hatte noch drei Pflegegeschwister dazu) Leider lebt sie nicht mehr und ich habe nie gefragt, was sie sich denn darunter vorgestellt hat. Ich hatte immer den Eindruck, dass sie es ständig hören wollte, wie toll es doch ist, dass SIE uns alle aus dem Heim geholt hat. (Sie hat es auch jedem ungefragt erzählt, wenn wir unterwegs waren.)

Hätte ich immerzu danke sagen sollen? Das tat ich eh bei allem, immerhin hat sie uns so erzogen, dass man stets freundlich zu anderen Menschen ist und man sich für dieses oder jenes bedankt. Dankbarkeit kann man auch zeigen, indem man sich kümmert, aufmerksam seinem Gegenüber ist  und ich wäre die Letzte gewesen, die sich später im Alter nicht um ihre Eltern gekümmert hätte. Ich hätte auch die fast 500 Km in Kauf dafür genommen!

 

Leider waren die Jahre mit meiner Mutter, als ich eine erwachsene Frau wurde, sehr sehr unschön.  Sie war ständig im Klinsch mit mir und meinen Geschwistern. Darüber habe ich auch einmal einen Brief an sie verfasst, den man >> hier << nachlesen kann.

 

Ich habe ihr allerdings längst verziehen und schaue nur noch dankbar auf alles zurück. Und während ich das tue schmeckt es wieder nach Rotkohl und Schokoladenpudding. 






Anne Seltmann 06.02.2024, 17.47 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Projekt: Ich seh rot 196/2024



196/2024




Solche und viele andere Leckereien erhielten wir von Eltern aus meinem Kindergarten, 
wenn sie für  Fasching, Ostern oder Weihnachten das Frühstücksbuffet ausrichteten.




Anne Seltmann 30.01.2024, 05.41 | (10/3) Kommentare (RSS) | TB | PL

365 Tage Challenge – N° 82



 N° 82



Früh übt sich!













Anne Seltmann 23.03.2022, 16.29 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

365 Tage Challenge – N° 42



 
N° 42




Ohne Worte...
















Anne Seltmann 11.02.2022, 17.00 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Über und über




Weiße Blüten
hat der Apfelbaum
vor unserem Kindergarten

Dahinter springende Kinder
im Sand und auf der Wiese
buntes Durcheinander

Ich sehe ihnen zu
von meiner Bank
und lausche ihrem Lachen

Über mir ein Vogelnest
Zwitschernde Vögel
aufgeregtes Flattern

Überwältigt
von der Vielfalt
der Orchesterstimmen

Ich löse mich ungern
aus dem Atem
der feinen Töne

Überreich beschenkt
wie ein Kind
so fühle ich mich



~*~


© Anne Seltmann


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Anne Seltmann 13.11.2006, 05.54 | (0/0) Kommentare | TB | PL

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