Ausgewählter Beitrag
Ein Werk entsteht oftmals durch: eine Lebenserfahrung, eine Begebenheit, ein Erlebnis, einer Sehnsucht, Liebe, Trauer, ein Nachempfinden, einer Vorstellung und vieles mehr
So hatte ich folgendes Gedicht gestern abend einfach nur aus dem Bauch geschrieben und...es ist eine Vorstellung, ein Gedanke an Alkoholiker. Gestern erst hatte ich einen Beitrag im TV gesehen und mich gedanklich beschäftigt und ich habe überlegt, wie man so etwas in Form bringen kann. Es ist sicherlich noch harmlos geschrieben, aber die Realität da draußen sieht härter aus:
Verpfuscht
Schon lange
roch es hier
nicht mehr
nach Honig
nach jenen Kerzen
die den Duft verströmten
Längst roch es nach
abgestandenem Wein
der mehr und mehr
die zerlebten Räume einnahm
Die Einsamkeit lag
in den Resten
der Rotweingläser
und
der Sinn des Lebens
verpuffte
in dem letzten Licht
des Tages
Anne Seltmann 26.02.2007, 17.59
Die Realität da draußen ist härter!
Sieht härter aus und riecht nicht nach Honig, nicht nach leeren Gläsern ...
Der Geruch von blutspeienden Ösophagusvarizenbluter ist widerlich ...
Und immer wieder kommen sie, und immer wieder wird der Blutverlust aufgefüllt und immer wieder die Aussage des Patienten "Nie mehr" ...
Aber auch das Gedächtnis scheint gestört...
Und glaub mir, der Grat zwischen "mäßig" und "massig" ist schmal. Schmäler als wir es uns vielleicht vorstellen
können ...
Liebe Grüße, Anette
vom 26.02.2007, 21.35