Blogeinträge (themensortiert)

Thema: AutorenPerlen

Die Fähigkeit...



 ein Vogel zu sein,
ist, unter anderem, die Fähigkeit
stets ein passendes Klima zu wählen,
daher die Gabe, hoch aufzusteigen —
zu den Landschaften der Sonne.

Nicht so wie die Poeten, die all ihre Tage den Schatten
von Vögeln mit hellen Pupillen verfolgen
und die Worte wie Flugkörner hochhalten —
nur manchmal springen sie von Brücken und zerschmettern
in ihre stürmischen Gedichte hinein. Während die Vögel
gemächlich über die Brücken ziehen, über das Leben hin.

~*~


© Asher Reich
 

Anne Seltmann 04.07.2009, 17.19 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Weisheiten





Was der Sonne entgegenwandert,
lässt den Schatten hinter sich.


© unbekannt
 

Anne Seltmann 13.05.2009, 07.28 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Weisheiten



Der Horizont vieler Menschen ist wie ein Kreis mit Radius Null.
Und das nennen sie dann ihren Standpunkt.


Albert Einstein
 

Anne Seltmann 08.05.2009, 08.40 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Ein Gedicht




Ein Gedicht ist so lange gut, bis man weiß von wem es ist


© Karl Kraus

Anne Seltmann 15.03.2009, 17.49 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Weisheiten


 
where is the...


Auch wenn man
den Kopf in den Sand steckt,
bleibt der Hintern zu sehn



~*~  Japan  ~*~



Aus Klaus Klages-Mail

Anne Seltmann 10.03.2009, 18.23 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Weisheiten

Gelesen bei  pfeil0.gif Zitante







Das Buch ist wie eine Rose,
beim Betrachten der Blätter
öffnet sich dem Leser das Herz.



~*~ Sprichwort aus Persien
~*~

Anne Seltmann 05.03.2009, 06.03 | (0/0) Kommentare | TB | PL

Mit der Zeit lernst du...

mit der Zeit lernst du...


Mit der Zeit lernst du, dass eine Hand halten nicht dasselbe ist wie eine Seele fesseln.
Und dass Liebe nicht Anlehnen bedeutet und Begleitung nicht Sicherheit.
Du lernst allmählich, dass Küsse keine Verträge sind und Geschenke kein Versprechen.
Und du beginnst, deine Niederlagen erhobenen Hauptes und mit offenen Augen hinzunehmen, mit der Würde eines Erwachsenen, nicht maulend wie ein Kind.
Und du lernst alle deine Straßen auf dem Heute zu bauen, weil das Morgen ein zu unsicherer Boden ist.
Mit der Zeit erkennst du, dass sogar Sonnenschein brennt, wenn du zu viel davon abbekommst.
Also bestell deinen Garten und schmücke selbst dir die Seele mit Blumen, statt darauf zu warten, dass andere dir Kränze flechten.
Und bedenke, dass du wirklich standhalten kannst und du wirklich stark bist.
Und dass du deinen eigenen Wert hast.

(Kelly Priest) 
 

Anne Seltmann 11.01.2009, 17.52 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

Spruch des Tages





Fest und stark ist nur der Baum,

der unablässig Windstössen ausgesetzt war,
denn im Kampf festigen und verstärken sich seine Wurzeln.

~*~

Seneca, eigentlich Lucius Annaeus Seneca (zugeschrieben)
römischer Politiker, Rhetor, Schriftsteller und Philosoph
* um 4 v. Chr. (Cordoba/Spanien) †um 65 n. Chr.

pfeil0.gif Zitante

Anne Seltmann 03.01.2009, 09.48 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

Der Seelenbaum


 

Welt draußen, einsam im öden Raum
steht ein uralter Weidenbaum
noch aus den Heidenzeiten wohl,
verknorrt und verrunzelt, gespalten und hohl.
Keiner schneidet ihn, keiner wagt
vorüberzugehn, wenn’s nicht mehr tagt,
kein Vogel singt ihm im dürren Geäst,
raschelnd nur spukt drin der Ost und West;
doch wenn am Abend die Schatten düstern,
hörst du’s wie Sumsen darin und Flüstern.

Und nahst du der Weide um Mitternacht,
du siehst sie von grauen Kindlein bewacht.
Auf allen Ästen hocken sie dicht,
lispeln und wispeln, und rühren sich nicht.
Das sind die Seelchen, die weit und breit
sterben gemußt, eh’ die Tauf’ sie geweiht:
im Särglein liegt die kleine Leich’,
nicht darf das Seelchen ins Himmelreich.

Und immer neue - siehst es du? -
in leisem Fluge huschen dazu.
Da sitzen sie nun das ganze Jahr
wie eine verschlafene Käuzchenschar.
Doch Weihnachts, wenn der Schnee rings liegt
und über die Länder das Christkindlein fliegt,
dann regt sich’s, pludert sich’s, plaudert, lacht,
ei, sind unsre Käuzchen das aufgewacht!
Sie lugen aus, wer sieht was, wer?
Ja freilich kommt das Christkind her!
Mit seinem helllichten Himmelsschein
fliegt’s mitten zwischen sie hinein:
"Ihr kleines Volk, nun bin ich da -
glaubt ihr an mich?" Sie rufen: "Ja!"
Da nickt’s mit seinem lieben Gesicht
und herzt die Armen und ziert sich nicht.
Dann klatscht’s in die Hände, schlingt den Arm
ums nächste - aufwärts schwirrt der Schwarm
ihm nach und hoch ob Wald und Wies’
ganz geraden Wegs ins Paradies.




Ferdinand Avenarius 1856 - 1923
 

Anne Seltmann 16.12.2008, 15.41 | (2/2) Kommentare (RSS) | TB | PL

Ich wünsche mir...

...
Foto: ©  Anne Seltmann


Ich wünsche mir ein Schaukelpferd,
'ne Festung und Soldaten
Und eine Rüstung und ein Schwert,
Wie sie die Ritter hatten.

 

Drei Märchenbücher wünsch' ich mir
Und Farben auch zum Malen
Und Bilderbogen und Papier
Und Gold- und Silberschalen.

 

Um weiße Tiere auch von Holz
Und farbige von Pappe,
Um einen Helm mit Federn stolz
Und eine Flechtemappe.

 

Ein Domino, ein Lottospiel,
Ein Kasperletheater ,
Auch einen neuen Pinselstiel
Vergiß nicht, lieber Vater. !

 

Auch einen großen Tannenbaum,
Dran hundert Lichter glänzen,
Mit Marzipan und Zuckerschaum
Und Schokoladenkränzen.

 

Doch dünkt dies alles euch zu viel,
Und wollt ihr daraus wählen,
So könnte wohl der Pinselstiel
Und auch die Mappe fehlen.

 

Ein Zelt und sechs Kanonen dann
Und einen neuen Wagen
Und ein Geschirr mit Schellen dran,
Beim Pferdespiel zu tragen .

 

Ein Perspektiv, ein Zootrop,
'ne magische Laterne,
Ein Brennglas, ein Kaleidoskop -
Dies alles hätt' ich gerne.

 

Als Hänschen so gesprochen hat ,
Sieht man die Eltern lachen :
"Was willst du, kleiner Nimmersatt,
Mit all den vielen Sachen ?

 

"Wer so viel wünscht", der Vater spricht's,
"Bekommt auch nicht ein Achtel -
Der kriegt ein ganz klein wenig Nichts
In einer Dreierschachtel !"

Autor: Heinrich Seidel (1842-1906)
 

Anne Seltmann 14.12.2008, 09.32 | (0/0) Kommentare | TB | PL