Ausgewählter Beitrag
Abreisetag
Ein letztes Mal werfe ich
einen Blick auf unsere Straße in Montmartre, schaue dem regen Treiben zu und
hoffe, dass die Parkplätze vor dem Hotel nicht allzu voll sind. Das gesamte
Gepäck ca. 2 km bis zum Parkhaus zu tragen, mag ich mir gar nicht vorstellen. Doch
meinem Wunsch wird nicht entsprochen, um 8:00 Uhr erscheinen Handwerker direkt
vor dem Hotel um Kabel zu verlegen . Sie
machen sich mit Transportern und
Absperrungen breit. Nehmen wir halt nur
das Kleinzeug nach unserem Check-out mit und fahren mit dem Auto direkt ans
Hotel, parken im absoluten Halteverbot um ganz schnell den Rest zu holen. Die ganze Stadt scheint mir übersät mit
Halteverboten, mit Warnungen, dass Autos abgeschleppt werden, doch nie habe ich
der gesamten Zeit einen Abschleppdienst gesehen. Genauso wenig die Polizei, die
hier niemanden zur Ordnung ruft, wenn bei Rot über die Straße gegangen wird.
Das ist hier an der Tagesordnung, Ampeln scheinen für den Franzosen nicht
wirklich zu existieren und von Agatha weiß ich, dass der Franzose sowieso
keinen Respekt vor der Polizei hat. In
dieser Zeit haben auch wir uns diesem Verhalten angepasst, allerdings immer mit
einem schlechten Gewissen.
Nun ist das Auto
vollgepackt und wir fahren in Richtung Versailles. Noch immer rotieren alle Eindrücke in unserem Kopf und ich kann
schon jetzt nicht mehr sagen, was ich alles gesehen habe. Weiß kaum noch
Sehenswürdigkeiten zuzuordnen. Wie gut, dass ich mein kleines handliches
Diktiergerät dabei habe. So kann ich meine Tagebucheintragungen sofort
festhalten ohne dass etwas verloren geht.
In Versailles angekommen erschlägt uns förmlich der riesige Vorplatz
zum Schloss. Der erste Eindruck des Schlosses ist grandios. Die 570 Meter lange
Fassade mit 375 Fenstern zeigt einfach Wirkung. Es ist ob der Jahreszeit nicht viel los. Leider
können wir nicht ins Schloss hinein wegen Renovierungsarbeiten. Aber der
gigantische Park erwartet uns ja auch noch. Staunend und schlendernd flanieren wir
vorbei zur Gartenanlage. Alles ist stark herbstlich angehaucht und so finden
wir wenig Grün oder gar blühende Blumen. Dennoch verliert der Park dadurch nicht an
Reiz.
Versailles ist einer der größten Paläste Europas und war ab dem 17.
Jahrhundert lange Zeit das Vorbild zahlreicher Schlösser europäischer Fürsten und Könige.
Seit 1979 ist das Schloss Teil des UNESCO-Weltkulturerbe. Das Schloss mit seinen
Gartenanlagen, Museen und Parkschlössern ist für Besucher geöffnet und zugleich
das meistbesuchte Schloss Frankreichs. Es zählt damit zu den größten
Touristenmagneten des Landes. Rund um das Schloss, seine Pflege und seine
Verwaltung sind um die 800 Personen beschäftigt. Die Gartenanlagen sind kostenfrei, für die Besichtigung der verschiedenen Museen
und Schauräume wird allerdings Eintrittsgeld verlangt. Jährlich werden
durchschnittlich drei Millionen Besucher gezählt.
Zwei Stunden sind wir hier und dort Gelustwandelt” auf den Spuren des Sonnenkönigs. Nun heißt es wirklich Abschied nehmen. Wir sagen Adieu Paris und hoffen, für das
nächste Mal mehr Tage einplanen zu können um die Tage nicht so vollzupacken mit
Sehenswürdigkeiten.
Anne Seltmann 07.11.2008, 20.40
bonjour chere amie!
wenn ich auch sonst eher anglophil als francophil angehaucht bin....
so bin ich jetzt von deinem wunderbaren bericht und den klasse fotos doch mehr als begeistert!
einfach toll, wie du uns hier die reise noch einmal miterleben lässt.
danke!
ausserdem auch von mir noch nachträglich alles alles liebe zum geburtstag! :prost:
lg, und à bientôt
shayanna
vom 10.11.2008, 15.04