Ausgewählter Beitrag

Kleine Kinder kleine Sorgen...

große Kinder große Sorgen:


Bis gestern habe ich es tunlichst vermieden die typischen Elternsprüche meinem Sohn gegenüber zu bringen. Bis gestern! Denn gestern ist es passiert. Nachdem mein Sohn (23) am Wochenende einen Suizidversuch gemacht hatte, habe ich mich mit ihm sehr lange unterhalten. Ich wollte helfen und sehen, wo sein Problem liegt. Schauen, ob ich etwas tun kann, damit er aus dieser Misere herausfindet.

Und dann sagte mein Sohn, sein Vater (mein Mann aus 1. Ehe, wir haben alle drei guten Kontakt zueinander) würde ihn immer nerven mit den Sätzen wie „Mach deine Ausbildung fertig, schau dass du deinen Gesellenbrief bekommst usw. usw. Er fühlt sich so sehr von ihm unter Druck gesetzt. Und sein Arbeitgeber muss ihn wohl auch sehr schikanieren,  denn auch da sei der Druck immens groß. Ständig als fettes Schwein, du nutzloses Arschloch  und ähnlichem betitelt zu werden,  ist bestimmt nicht die feine Art mit Auszubildenden umzugehen. Wie mir zu Ohren gekommen ist, ist der Arbeitgeber bekannt für seine cholerischen Anfälle und der miserablen Behandlung seiner Angestellten. Wir werden zu Handelskammer gehen und sehen,  in wie weit die tätig werden können, weil mein Sohn in seiner Ausbildung nach wie vor nichts lernen darf, sondern nur der Fußabtreter seines Chefs ist. 2 ½ Jahre geht das so und ich wollte das nicht so recht glauben.

Ich fragte ihn ob er sich vorstellen könne, dass Eltern sich eben Sorgen machen und er verstehen müsse, dass sein Vater immer die gleichen Sprüche drauf hätte bezüglich seiner Ausbildung…und dann habe ich gesagt “Bekomm du erst mal Kinder und dann wirst du sehen, wie wir fühlen und denken!“ Genau solche Sätze habe ich als Jugendliche auch gehasst. Aber ich wusste mir nicht anders zu helfen. Die Sorge um meinen Sohn ist riesen groß und ich werde sehen, wo er sich Hilfe holen kann, damit obiges nicht wieder passiert!


Anne Seltmann 16.04.2013, 07.07

Kommentare hinzufügen


Kommentare zu diesem Beitrag

7. von Hella

wegen seines cholerichen Chefs hat mein Sohn den Job geschmissen.Tinitus war schon da und er stand kurz vorm Burnout.Mein Sohn hat selbst gekündigt ,hat zwar immer noch keinen Job,weil er erst einmal in Behandlung war und es geht ihm jetzt wesentlich besser.Ich wünsche euch allen einen guten Weg LG

vom 26.04.2013, 15.38
6. von Karin

Oh je... Alles Gute für Deinen Sohn, und genug Kraft für Euch!

Hoffentlich findet er eine andere Ausbildung bzw. eine Möglichkeit, so schnell wie möglich aus diesen sich unhaltbar anhörenden Umständen dort herauszukommen.

LG Karin

vom 20.04.2013, 15.11
5. von minibar

Au ha, das ist ein schweres Los für euch alle.
Ja, tu das, frag bei der Handels- oder Handwerkskammer nach.
Damit ihm womöglich woanders mindestens 1 Jahr angerechnet werden kann.
Bloß keine alten Sprüche, du weißt selbst, dass die nerven.
und er ist ja nun wirklich gefährdet.
Wie gut, dass du mit ihm reden kannst.
Ich bete für ihn und euch.

vom 17.04.2013, 22.03
Antwort von Anne Seltmann:

Ich danke für deine lieben Worte!
4. von Claudia

Liebe Anne,
das tut mir sehr leid zu lesen. Ich wünsche Dir und Deiner Familie, das Ihr einen guten Weg findet. Schlimm, dass es Menschen gibt, die so herzlos mit anderen umgehen, wie eben der beschriebene Chef.

Alles Gute Euch.

vom 17.04.2013, 21.37
Antwort von Anne Seltmann:

Ich danke dir sehr, liebe Claudia!
3. von Anke

Liebe Anne,
auch bin sehr betroffen von dem, was deinem Sohn widerfahren ist. Das als Mutter mit ansehen zu müssen, wie verzweifelt ein Kind ist und nicht mehr ein noch aus weiß, zerreißt einem das Herz. Auch in meiner Familie ist derartiges passiert und ich weiß, wie du dich fühlst. Bei uns verlief es so, dass der Chef gefeuert wurde, weil er nicht nur Azubis, sondern alle seiner zuständigen Abteilung mit den primitivsten Redensarten fertig machte. Ein Choleriker wie er schlimmer nicht sein kann/ konnte. Das zog sich über fast 7 Jahre hin. Viel zu lange haben die Arbeitnehmer gewartet.

Dir, liebe Anne, wünsche ich alle Kraft, das durchzusetzen, was durchzusetzen geht, aber vor allem Kraft, deinem Kind eine große Stütze zu sein. Deinem Sohn ebenfalls die Kraft, sich von diesem , ich schreibe mal, Horror zu erholen.

Seid zuversichtlich und ich hoffe, alles wird gut.

Liebe Grüße, Anke

vom 17.04.2013, 20.38
Antwort von Anne Seltmann:

Vielen Dank Anke für dein Statement und dein aufmunternden Worte!
2. von derbaum

ich wünsche dir von herzen das es euch gelingen möge einen gangbaren weg zu finden!!! :-*

vom 16.04.2013, 20.58
Antwort von Anne Seltmann:

Danke Dirk 
From Millan.Net
1. von Anette

Das macht mich sehr betroffen und es tut mir Leid, dass wir gestern nicht mehr Zeit am Telefon verbringen konnten!
Alles Gute für euch und hoffentlich nimmt dein Sohn professionelle Hilfe an, denn "nur" Familie und Freunde - so wichtig sie auch sind - können hier nur begleitend unterstützen ...
Ach ja - immer diese wohl gemeinten Ratschläge und Äußerungen der Eltern - auch ich empfand sie als nervend und störend - aber natürlich wollen Eltern immer nur das beste für ihre Kinder, wissen aber nicht immer, was das Beste für sie ist ...
Ich hoffe, ihr werdet bei der Handeslkammer erhört und es wird dort nicht nur abgewiegelt ...
Ganz herzliche Grüße, Anette

vom 16.04.2013, 12.55
Antwort von Anne Seltmann:

Ach Mensch, es war ja schließlich auch DEIN Tag!!!

DANKE du Schatz! 
From Millan.Net