So erinnere ich an das Gute, welches meine Mutter für uns Kinder getan hat. Allzu leicht vergessen wir, dass sie es war, die uns ein Dach über den Kopf gegeben hat, dass sie viele unbequeme Wege für uns gegangen ist als sie uns als Pflegekinder aufnahm. Sie war es auch, die Nächtlelang unsere Kleidung gerichtet, Geburtstage vorbereitet, an unseren Krankenbetten gesessen und so manche Tränen für uns vergossen hat. Sie war nie müde, wenn es um unser Wohl ging, sie hat für uns gestritten und gekämpft. Sie hat dem einen aus der finanziellen Lage geholfen und dem anderen den Kopf zurecht gerückt. An ihrem Krankenbett habe ich Danke sagen, aber auch verzeihen können, denn auch sie war nicht ohne Fehler. Aber wer ist das schon?
Das obige Bild zeigt uns vier, (ich ganz links) rechts mit unserer Mutter und in der Mitte die Dame ( Fürsorgerin nannte man das damals) vom Jugendamt. Es ist eine Aufnahme, als mein Bruder (auf meinem Schoß) zu uns in die Familie kam. Völlig unterversorgt, abgemagert und viel zu klein für sein Alter. Dort auf dem Bild ist er 3 Jahre alt, war aber zu dem Zeitpunkt in einer physischen und psychischen Verfassung von einem 9 Monat altem Baby.
Wir waren wie Blumen ohne Regen.
Danke Mama, für alles
!
Je schöner und voller die Erinnerung, desto schwerer ist die Trennung.
Aber die Dankbarkeit verwandelt die Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie
ein kostbares Geschenk in sich.
Dietrich Bonhoeffer
Es ist gut, verzeihen zu können und die positiven Momente in Erinnerung zu behalten...
Drück dich lieb :bussi:
vom 13.12.2006, 16.20