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Miau-velous Moments N° 44




Warum Katzen in Lauerstellung gehen – das kleine Drama vor dem Sprung

Wer eine Katze hat, kennt diesen Moment: Sie friert ein, der Körper angespannt wie ein gespannter Bogen, die Augen weit, der Blick gebannt auf ein unsichtbares Ziel. Dann das leichte Zucken der Schwanzspitze – und plötzlich ist sie weg. Lautlos, blitzschnell, ein Schatten auf vier Pfoten.

Doch was passiert da eigentlich, wenn Katzen in Lauerstellung gehen?

Es ist ihr uraltes Erbe. Auch wenn unsere Stubentiger heute bequem auf Sofakissen residieren, tragen sie noch immer das Erbe ihrer wilden Vorfahren in sich. Die Lauerstellung ist kein Spiel, sondern tief verwurzelter Jagdinstinkt. Sie bedeutet: maximale Konzentration bei minimaler Bewegung.

In diesem Moment schaltet der Körper der Katze um auf Jagdmodus. Die Muskeln spannen sich, das Gewicht verlagert sich auf die Hinterläufe, das Atmen wird flacher. Jede Faser ist bereit. Der Schwanz zeigt die Richtung der Aufmerksamkeit, die Ohren tasten nach Geräuschen, die Pupillen vergrößern sich, um jedes kleinste Zucken wahrzunehmen.

Diese Position spart Energie – und ermöglicht den perfekten Moment des Überraschungsangriffs. In freier Wildbahn entscheidet dieser Augenblick über Erfolg oder Misserfolg bei der Jagd. Bei unseren Hauskatzen ist es oft ein Spiel, aber das Prinzip bleibt gleich: Sie trainieren ihre Sinne, ihre Geduld, ihre Präzision.

Selbst das lautlose Kriechen, das kaum merkliche Wippen des Hinterkörpers kurz vor dem Sprung – all das ist keine Spielerei, sondern perfekte Evolution.

Und dann, wenn die Spannung ihren Höhepunkt erreicht, entlädt sich alles in einem einzigen, gezielten Sprung. Ob es sich dabei um eine echte Maus, ein Stofftier oder nur einen tanzenden Sonnenstrahl handelt, ist der Katze dabei ziemlich egal. Für sie zählt das Spiel, der Moment, das uralte Gefühl des Triumphs.

Katzen in Lauerstellung sind also keine bloßen Beobachter. Sie sind Jäger im Wartemodus – Meister der Stille, Strategen der Geduld. Und vielleicht lieben wir sie gerade deshalb so sehr: weil sie uns zeigen, dass selbst in völliger Ruhe eine ganze Welt aus Spannung leben kann.


 

>> Christianes Maunztage <<




Anne Seltmann 15.10.2025, 06.17

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Kommentare zu diesem Beitrag

4. von Angelika

wow.... phantastisch beschrieben - dazu das obige Bild das genau dies demonstriert...
übrigens kann man genau diesen Sprung auch beim Fuchs beobachten der ja auch Mäuse fängt weil sie zu seiner Tagesration gehören...
Jäger im Wartemodus dürfen nicht gestört werden denn sie sind in einer ganz anderen Welt - der Spannung und des Zugreifens der Beute...echtes Futter natürlich der Höhepunkt...immer wieder wunderschön bei freilaufenden Katzen zu beobachten.; - da hält selbst der Mensch bei diesem Anblick einen Augenblick lang den Atem an...
ganz liebe Grüße angelface  <img src= " />

vom 22.10.2025, 08.34
3. von Christiane

Ich bewundere immer die Ausdauer, die die Katzen an den Tag legen wenn sie ein Mäuschen geortet haben. Da wird stundenrund gesessen und gelauert. Wenn sie anfangen mit dem Po zu wackeln ist haben sind sie kurz vorm Sprung. Ein schöner Beitrag. Hätte gut zu meinen Bildern von Hermann und Pinky gepasst.
LG Christiane
ich bin etwas aus dem Rhythmus geraten mit meinem Blog. Habe deinen Beitrag noch mit dem letzten Maunztag verlinkt

vom 20.10.2025, 08.53
2. von piri

rotes-herz

vom 15.10.2025, 20.05
1. von Tiger

So ist das beim Tiger auch ....lol...wenn er einen Pilz entdeckt, dann erwacht der Jagdinstinkt.
Uraltes Erbe. loewe :lacher:
Nein ist echt so bei mir.

Und bei Dir gibt's immer supertolle Klein  <img src= " /> bilder. Daumen hoch.

Liebgruß
Tiger
::cat:

vom 15.10.2025, 19.38