Ausgewählter Beitrag

Händler, Handwerker und Gaukler


 Vom 02.- 05. März ist es wieder soweit. Der Kieler Umschlag öffnet für

tausende Besucher seine Tore und die Kieler Innenstadt wird in einen mittelalterlichen Markt verwandelt. Das zweitgrößte Kieler Volksfest findet in diesem Jahr zum 32. Mal statt. Am Donnerstag um 17 Uhr werden "Bürgermeister" Asmus Bremer und seine Frau Katharina durch lautes Rufen vor dem Stadtmuseum Warleberger Hof aus dem Schlaf "geweckt" - das älteste Volksfest der Landeshauptstadt beginnt. Mit dabei sind Stadtpräsident Rainer Tschorn und Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz. Anschließend wird an der Nikolaikirche auf dem Alten Markt der Umschlag offiziell eröffnet und die "Büx" gehisst. Um 18 Uhr erfolgt in Anwesenheit des Stadtpräsidenten und der Oberbürgermeisterin in der Kieler Brauerei am Alten Markt der Fassanstich des Umschlag-Biers.

Die Kieler Brauerei sorgt auch in diesem Jahr wieder für ein historisches Dorf auf dem Alten Markt, wo Met getrunken und mit Thalern bezahlt wird. Die Handwerksinnung stellt in einem Zelt auf dem Anna- Pogwisch- Platz traditionelle Handwerksberufe vor. Auf dem Holstenplatz präsentiert sich die Gemeinde Laboe. Dort wird in einem Zelt Livemusik gespielt und Labskaus gegessen.

Um 10 Uhr werden die Stände der Händler, Handwerker und Gaukler geöffnet und abends gegen 19 Uhr wieder geschlossen. Im Partyzelt auf dem Rathausplatz treten tagsüber verschiedene Kieler Vereine und Verbände auf. Abends wird dort gefeiert und zu Musik aus den 70ern, 80ern und 90ern getanzt.

Am Freitag, 3. März, ist der Umschlag zu Gast im Rathaus. In der Rotunde im zweiten Obergeschoss empfängt Oberbürgermeisterin Volquartz um 13 Uhr Asmus Bremer samt Gefolge, das Umschlag-Brautpaar sowie Gäste aus den In- und Ausland. Mit dabei sind unter anderem die Musikgruppen "Hej Skål" und "Volle Spielmannswucht", die Original Kölner Piraten sowie Vertreter aus Kiels russischer Partnerstadt Kaliningrad.

Der Kieler Umschlag endet am Sonntag mit dem Einholen der "Büx" an der Nikolaikirche um 18.25 Uhr, dem Abschlussfeuerwerk über der Altstadt um 18.45 Uhr und dem Abschied von Asmus Bremer und seinem Gefolge am Warleberger Hof um 19 Uhr. Stadtpräsident Rainer Tschorn und Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz begleiten Asmus Bremer auf seinem letzten Gang beim 32. Kieler Umschlag.



Der Umschlag hat lange Tradition
Zur Geschichte des Kieler Umschlages: Die Tradition des Spektakels geht bis ins Mittelalter zurück. Ab 1431 fand in Kiel am Anfang des Jahres regelmäßig die Schuldvertreibung der Adeligen statt Es herrschte dort der Brauch des "Einlagers"bei dem Schuldner festgehalten und gedemütigt wurden bis sie ihre Geldschuld beglichen hatten.
Seit dem Ende des 15. Jahrhunderts wurde der Kieler Umschlag zu einem Geldmarkt der Adeligen an dem auch Hamburger und Lübecker Kaufleute teilnahmen.
Auf dem Turm der Nikolaikirche wurde eine Fahne gehisst was zum einen bedeutete, dass der Kieler Umschlag eröffnet war und zum anderen, dass die Kirche dieses "Fest des Geldes" akzeptierte. Im Volksmund wird die Fahne als "De Bürgermeister sin Büx" genannt.
Der Name "Kieler Umschlag" geht auf den Geldumschlag der Kaufleute zurück, die einmal im Jahr nach Kiel kamen um dort ihr Geld auszugeben. Nach und nach entwickelte sich daraus ein überregionaler Markt für Händler, Gaukler und Scharlatane, die sonst nicht in der Stadt geduldet wurden. Aus dem Geldmarkt wurde ein Warenmarkt und Vergnügungsmarkt.
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts fand der Umschlag nicht mehr statt, da die alten Bräuche des Handels nicht mehr zeitgemäß waren. Auch der Vergnügungsmarkt überdauerte nicht bis heute. Ab 1900 strich die Polizei Teile des Gesangsprogramms und der Rest wurde bald darauf ebenfalls eingestellt. Seit 1975 findet das traditionsreiche Volksfest wieder statt
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Quelle: http://www.kiel4kiel.de/

Anne Seltmann 04.03.2006, 10.41

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Kommentare zu diesem Beitrag

1. von Eveline

Und - gehst du hin?

Ich hoffe doch, macht euch ein wunderschönes Fest!!!!
So wie wir Ende Juli wieder :) Hier klicken :)

Huggels, have fun :bussi:

vom 04.03.2006, 15.47
Antwort von Anne Seltmann:

Hallo Eveline,ja wir waren da,aber es war einfach zu kalt für einen längeren Aufenthalt

Herzliche Grüße in die Berge