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Das Leid der Heimkinder ...

war ein gestriges Thema im ZDF.  Hier kannst du noch einmal nachlesen worum es ging.
Auch ich war ein Heimkind und nach dem gestrigen Film fühle ich mich wieder zurüchversetzt in diese Zeit und ich habe das Gefühl zu ersticken.
Mein Heimaufenthalt begann gleich nach meiner Geburt 1958, aber ich hatte unheimlich viel Glück, dass sich Pflegeeltern 1965 für mich fanden.
Längst habe ich nicht solch großes Leid erfahren wie andere und doch ist auch mir erzieherische Gewalt angetan worden. Viele der mehreren hunderttausend ehemaligen Heimzöglinge leiden bis heute unter den traumatischen Erlebnissen ihrer Kindheit. Mir geht es gut, ich habe keine nachhaltigen Schäden davon getragen (hoffe ich doch), aber gewisse Dinge wie geschlossene Räume, oder wenn mich jemand länger festhält als nötig, oder Hühnerfrikassee essen, ist mir bis dato schier unmöglich!
Jahre später habe ich einst das Heim aufgesucht, in das ich gegeben wurde. Zum Glück war es geschlossen und schon baufällig. Ich weiß nicht, ob ich die Kraft gehabt hätte, wie die ehemaligen Heimkinder in der gestrigen Dokumentation, die gleich im Anschluß des Filmes kam, hineinzugehen.

Laut Tagesspiegel "Der Petitionsausschuss sieht und erkennt erlittenes Unrecht und Leid, das Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Kinder- und Erziehungsheimen in der alten Bundesrepublik in der Zeit zwischen 1945 und 1970 widerfahren ist und bedauert das zutiefst."

Wollen wir hoffen, dass es endlich ein offizielles Schuldanerkenntnis gegenüber den zahllosen Kindern, deren Rechte im Rechtsstaat Bundesrepublik bis in die 70er Jahre verletzt wurden, gibt!



Anne Seltmann 05.03.2013, 10.11

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