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Da jammert ...

...und jammert man über die eigenen  Kindheitserlebnisse und vergisst in solchen Momenten manchmal,dass es noch andere... schlimmere Schicksale gibt....das wird einem wieder klar, wenn man wie folgt "Schwabenkinder" gesehen hat

Hier eine kleine Inhaltsangabe:

Tirol, Ende des 19. Jahrhunderts: Die Not zwingt viele Bergbauern, ihre Kinder den Sommer über nach Schwaben zu schicken, wo sie als Arbeitskräfte an Bauern vermittelt werden. Auch Kaspar, noch nicht einmal zehn Jahr alt, ist unter den "Schwabenkindern". Nachdem seine Mutter durch eine Lawine ums Leben gekommen ist, bleibt dem Vater nichts anderes übrig, als seinen Sohn wegzugeben, so schwer ihm dies auch fällt. Mit anderen Kindern aus dem Dorf macht Kaspar sich auf den Weg übers Gebirge, geführt von einem Kooperator, der die Schwabenkinder auf dem Ravensburger Markt an Bauern vermitteln soll.

Es ist ein harter, gefahrvoller Weg, den die Gruppe bewältigen muss. Über tief verschneite Passhöhen, karg gekleidet und mit Schuhen, die kaum vor Schnee und Kälte schützen können, frierend, verängstigt und voller Sorge vor dem Unbekannten im fremden Schwabendland kommen die Kinder nur mühsam vorwärts. Als sie nach entbehrungsreichen Wochen endlich in Ravensburg ankommen, werden sie auf dem Markt wie kleine Sklaven feilgeboten. Kaspar trifft es hart: Ihn wählt der Bauer Steinhauser aus, der sich als brutaler Tyrann entpuppt. Für den Jungen beginnt eine Zeit des Leidens.

Der Film erzählt in Rückblenden die Geschichte des Schwabenkinds Kaspar, der 1908 als Erwachsener zurück in sein Dorf kommt. Seine Familie hat ihn längst für tot erklärt. Der Vater, den sein Gewissen und der Kummer um den verlorenen Sohn fast das Herz gebrochen hat, liegt im Sterben, als Kaspar nach Hause kommt. Doch es bleibt Zeit für die Versöhnung.

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Anne Seltmann 25.02.2006, 07.21

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Kommentare zu diesem Beitrag

3. von Tirilli

Vor diesem Film werde ich mich hüten, ich halte sowas nicht mehr aus. Als ich jünger war habe ich mir die Schrecklichkeiten dieser Welt aber nie erspart. Jetzt aber weiß ich´s schon, da darf ich (sage ich mir selbst)
Liebe Anne, man kann nicht das Leid des einen mit dem des anderen aufwiegen, jeder hat sein Päckchen ja doch selbst zu tragen und empfindet er es als sehr schwer dann ist es das auch.
Liebe Grüße
Tirilli :rose:

vom 26.02.2006, 00.50
Antwort von Anne Seltmann:

Es stimmt,dass man das Leid des einen mit dem anderen nicht aufwiegen kann...und doch erscheint einem das eigene Leid bei all den Schrecklichkeiten nur noch wie ein Windhauch...

Liebe Grüße zurück

2. von Eveline

Meine Großeltern mussten damals auch "über die Grenze" und der Freund meiner Mutter konnte sich den Film gar nicht anschauen, weil es ihn so sehr an die damalige Zeit erinnerte, die er auch erlebt hatte....

Das Lechtal ist damals ja auch sehr arm gewesen und sehr viele Kinder mussten diesen schweren Weg gehen....
Claudia Lang hat für die Geierwally Freilichtbühne Hier klicken ein Stück darüber geschrieben und es wurde 95 und 96 aufgeführt, ich hab es damals gesehen (wie sämtliche Stücke dort) und es war schon sehr eindrucksvoll...

Den Film habe ich auch gesehen und manche Träne vergossen (und nebenbei Tobias Moretti genossen, der ist sozusagen ein Garant für gute Filme... :))

Sind wir froh, dass es uns und unseren Kindern heute besser geht :)

etwas entkräftete Huggels liebe Anne :bussi:

vom 25.02.2006, 17.50
1. von Traummond

Liebe Anne,

ich kenne diesen Film und mir sind beim sehen damals immer mal wieder die Tränen in die Augen gekommen. Sehr erdrückend das ganze. Aber ein wirklich guter Film.

Liebe Grüsse
von der Traummond(in)

vom 25.02.2006, 16.56