und immer noch wird er nicht müde all abendlich den Kindern Traum-Sand in die Augen zu streuen. "Das Sandmännchen"
Fast könnte man meinen es war das doppelte Lottchen, dass damals Abend für Abend durch die Wohnzimmer der kleinen und großen Leute ( im Westen so wie im Osten) fuhr.
Erschreckend war es, als das gute Sandmännchen abgesetzt werden sollte. Welch ein Glück, dass Eltern und Kinder dagegen protestierten.
Ost
Zu Beginn des „Abendgrußes“ wird folgendes Lied gespielt:
- „Sandmann, lieber Sandmann,
- es ist noch nicht so weit!
- Wir sehen erst den Abendgruß,
- eh´ jedes Kind ins Bettchen muß,
- du hast gewiss noch Zeit.“
- „Sandmann, lieber Sandmann,
- hab´ nur nicht solche Eil!
- Dem Abendgruß vom Fernsehfunk
- lauscht jeden Abend alt und jung,
- Sei unser Gast derweil.“
Nach dem „Abendgruß“ geht das Lied wie folgt weiter:
- „Kinder, liebe Kinder,
- das hat mir Spaß gemacht!
- Nun schnell ins Bett und schlaft recht schön,
- dann darf auch ich zur Ruhe geh´n.
- Ich wünsch euch gute Nacht.“
(zitiert aus "Guten Abend, lieber Sandmann!", VEB Lied der Zeit Musikverlag Berlin 1. Auflage 1966)
Der Komponist Wolfgang Richter hatte - in der großen Eile, in der die Sendung vorbereitet wurde - sich den Text, der von Walter Krumbach
stammt, angeblich am Telefon diktieren lassen und die Melodie an nur
einem Abend geschaffen. Von Experten wurde das Lied als zu kompliziert
für Kinder angesehen und war daher eigentlich nur als Notlösung gedacht.
West
- Kommt ein Wölkchen angeflogen,
- schwebt herbei ganz sacht,
- und der Mond am Himmel droben
- hält derweil schon Wacht.
- Abend will es wieder werden,
- alles geht zur Ruh.
- Und die Kinder auf der Erde
- machen bald die Äuglein zu.
- Doch zuvor, von fern und nah
- ruft´s: das Sandmännchen ist da!“
Der klassische Gruß zur Einstimmung auf den Kurzfilm lautete hier:
- „Nun liebe Kinder gebt fein acht,
- ich hab euch etwas mitgebracht.“
Der Abschiedsgruß war kurz und knapp:
- „Auf Wiedersehn und schlaft recht schön.“
Melodie: Kurt Drabek Text: Helga MauersbergerAber woher kommt der Begriff Sandmann?
Sandmann oder auch Sander war im Mittelalter ein Beruf. Dieser baute feinen Quarzsand ab, den man z.B zum Schrubben für Dielen etc. brauchte.
Da die Sandlieferungen immer abends erfolgten, entstand ein märchenhaftes Sandmännchen. Die Idee stammte von Hans Christian Andersen
Oh ja.. das Sandmännchen! Ich finde es so schade, daß es das West-Sandmännchen nicht mehr gibt! Mir hat sein Lied viel beser gefallen und die sanfte Stimme "So liebe Kinder gebt fein acht, ich hab Euch etwas mitgebracht.."
Lange Jahre war das Sandmännchen abends Pflichtprogramm - auch mir alter Mama hats gefallen! (nagut, das Meiste jedenfalls *g*) Mittlerweile finden das meine Kinder als "Babykram"... die wollen jetzt lieber die Teenieserien wie Hannah Montana usw. sehen.. Schade!
vom 30.06.2009, 08.45