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Tag: ABC

abc etueden -Etuedensommerpausenintermezzo






Wie immer ruft Christiane von "IRGENDWAS IST IMMER", auf, eine Geschichte bzw. einen längeren Text zu schreiben.

 

Ich zitiere:

 

Ihr sucht euch aus der folgenden Liste (mindestens) 7 aus den 12 großartigen Wörtern aus und baut die in eure Geschichte ein.

Folgende Wörter sind der Lostrommel entflohen (alphabetisch sortiert):




Wortvorgaben:

Apfelkompott

Dürre

Gitarre

Häkeljacke

Hühnergott

Johanniskraut

Kugelfisch

Malheur

Schaumkrone

Sense

Stallknecht

Wasserflasche

 

 

Es war eine Zeit der Dürre. Die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel und das Land war ausgedörrt. Die Bauern hatten große Schwierigkeiten, ihre Felder zu bewässern und ihre Tiere zu versorgen. Auch der kleine Max, der als Stallknecht auf dem Hof von Bauer Müller arbeitete, hatte mit den Folgen der Dürre zu kämpfen.

Eines Tages, als Max den Pferden Wasser geben wollte, bemerkte er, dass die Wasserflasche leer war. Verzweifelt sah er sich um und entdeckte in der Ferne einen kleinen Bach. Er nahm die leere Flasche und machte sich auf den Weg, um sie mit Wasser zu füllen.

Auf dem Weg zum Bach kam Max an einem alten Apfelbaum vorbei. Die Äste hingen schwer von den reifen Äpfeln herab. Max konnte nicht widerstehen und pflückte ein paar saftigen Äpfel. Er beschloss, sie später zu Hause zu einem leckeren Apfelkompott zu verarbeiten.

Als Max den Bach erreichte, bemerkte er, dass das Wasser sehr niedrig war. Er füllte die Flasche so gut es ging und machte sich auf den Rückweg zum Hof. Doch plötzlich hörte er ein leises Klirren. Er drehte sich um und sah, wie seine Gitarre zu Boden fiel und in tausend Stücke zerbrach. Ein Malheur!

Traurig setzte sich Max auf einen Stein und betrachtete die Überreste seiner geliebten Gitarre. Doch dann fiel sein Blick auf eine Häkeljacke, die neben dem Stall lag. Sie war kunstvoll mit Johanniskrautblättern -und Blüten  verziert. Max erkannte sie sofort als das Werk der Bäuerin Müller, die vor vielen Jahren gestorben war. Er erinnerte sich daran, wie sie draußen immer auf der Bank saß und ihre Häkelarbeiten verrichtete. Er vermisste sie, denn sie war immer gut zu ihm gewesen.

Max beschloss, die Häkeljacke mitzunehmen und sie zu Hause aufzubewahren. Er wusste, dass sie ihm Glück bringen würde.



© Anne Seltmann




Hier habe ich diesmal (trotz Vorgabe) keine Kommunikation zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen oder andere Wesen gewählt.






Anne Seltmann 15.08.2023, 07.41 | (0/0) Kommentare | TB | PL

abc etueden -Etuedensommerpausenintermezzo

>> QUELLE: PIXABAY, BEARBEITUNG VON CHRISTIANE <<







Wie letztes Jahr ruft Christiane von "IRGENDWAS IST IMMER", auf, eine Geschichte bzw. einen längeren Text zu schreiben.

Ich zitiere:

Ihr sucht euch aus der folgenden Liste (mindestens) 7 aus den 12 großartigen Wörtern aus und baut die in eure Geschichte ein.

Folgende Wörter sind der Lostrommel entflohen (alphabetisch sortiert):

 

Apfelkompott

Dürre

Gitarre

Häkeljacke

Hühnergott

Johanniskraut

Kugelfisch

Malheur

Schaumkrone

Sense

Stallknecht

Wasserflasche




Als ich an den Strand ging, um Muscheln zu sammeln, oder wenn das Glück mir gesonnen ist, vielleicht finde ich auch einen Hühnergott, da spülte eine Wasserflasche vor meine Füße. Dass es so etwas noch gibt, staunte ich nicht schlecht! Ich nahm sie auf, um zu schauen, ob eine Nachricht drin war. Als Kinder hatten wir oft aus Spaß Flaschenpost ins Meer geworfen und darauf gehofft, dass sie jemand findet und wir einmal Antwort bekommen.

Bei näher Betrachtung konnte ich nicht viel erkennen, denn das Wasser war grün und trüb!

Mit einem Mal ruckelte die Flasche wie wild in meiner Hand und inwendig bildete sich eine Schaumkrone. Erschrocken ließ ich die Flasche fallen. Ich konnte sehen wie wild sich das Wasser darin bewegte, so, als ob darin ein Sturm losgeht. Das war ein wildes auf und ab, ein Wellengang nach dem anderen. Mit einem Mal machte es "Plopp" und ein Kugelfisch purzelte in der Flut des überlaufenden Wassers, aus der Flasche. Was für ein Malheur, das hatte ich nicht gewollt.

"Verdammt noch mal, kannst du nicht aufpassen", sprach der kleine Kugelfisch erzürnt, plusterte sich immer mehr auf und schaute mich mit Zornesfalten an. Ich musste herzhaft lachen, denn ich konnte es kaum glauben, dass ein Kugelfisch mit mir spricht. Aber es war Realität. 

"Pack mich sofort wieder in die Flasche und wirf mich ins Meer zurück", blubberte mich der Fisch an und bekam zu seinem immer größer werdenden kugeligen Bauch auch noch alle Farben des Regenbogens. Fasziniert schaute ich den kleinen Kerl an, nahm ihn vorsichtig in meine Hände und ging nach Hause.

Zu Hause angekommen legte ich die Flaschenpost in die Spüle meiner Küche und den kleinen runden Wicht in den Blumentopf, der mit Johanniskraut ausgesät war; damit er sicher und weich liegt. Immerhin hatte ich ja kein Aquarium oder ähnliches.

"Ich will sofort etwas zu essen," hörte ich die dumpfe blubbernde Stimme, die aus dem Blumentopf kam. Kopfschüttelnd und immer noch ungläubig, dass ein Fisch mit mir spricht, bereitete ich Apfelkompott vor und schaute mich um, um sicher zu gehen, ob ich nicht doch fantasierte.

"Apfelkompott für mich? Du spinnst wohl!" Kugelfische wie ich einer bin, essen Mischungen aus Krill, Muschelfleisch, Kleinkrebse, sowie Mücken- und Insektenlarven!"

2Du hast Wünsche2, sagte ich. Erst schimpfst du mit mir wie ein Rohrspatz, willst zurück in die Flasche, wo du eh nicht mehr hineinpasst und ins Meer und jetzt willst du auch noch besonderes Futter. "Du musst schon erst einmal mit Apfelkompott vorliebnehmen, denn deine speziellen Fressalien, stehen nicht auf meinem Speiseplan und habe sie natürlich nicht im Haus. Dazu muss ich in die Tierhandlung."

"Und dann kannst du mir gleich auch noch etwas zum Anziehen mitbringen, mir ist so schrecklich kalt. Ich will eine Häkeljacke!"

Ich glaube, hier ist irgendwo eine versteckte Kamera, sprach ich zu mir selber. Da gab es doch die Sendung mit Kurt Felix und Paola? Und vielleicht will mich ja jemand hereinlegen.

Egal, ich zog mir also die Jacke über, ging zur nächsten Tierhandlung… !

 


"Aua" hörte ich mich rufen und wachte davon auf  und weil mich irgendetwas ganz furchtbar stach. Ich schaute nach und stellte fest, dass ich auf einem regenbunten Gummi-Igel lag, den meine Katze wohl mit ins Bett geschleppt hatte.

 

 




Anne Seltmann 27.07.2023, 17.56 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

abc etueden – Textwoche 21.22.20

Da sind sie wieder, die abc-etüden...die Einladung zur Textwoche mit gespendeten Wörtern:



Zeitplan
schlimm
fallen.



Auf den Wiesen sieht man sie jetzt, die Pusteblumen. Manchmal ertappe ich mich bei dem Gedanken (und das ist gar nicht schlimm) wie ein kleines Kind die Schirmchen wegzupusten. Aber auch nur ein paar, damit ich sehen kann, wie die anderen kleinen Stängel im Kopf der Pusteblume hängen bleiben. Dann erinnert es mich an den Haarkranz eines Mönches. 

Oftmals schaue ich auf Wiesen den Pusteblumen zu, wie der Wind durch die kleinen Struwwelpeter-Köpfe fegt. Wie er mit aller Macht an den filigranen Fallschirmsternen zerrt. Dann werden die Schirmchen davongetragen. Das ist wie ein Tanzen, ein Wirbeln, ein auf und ab. Unglaublich schön ist es ihnen zuzusehen, wie sie schweben und wie weit der Wind sie tragen kann, bevor sie zu Boden fallen

Und bald, vielleicht nach Zeitplan, beginnt alles wieder von vorne. Das ist ein Kommen und Gehen, ein Wachsen und Werden. Das ist ein Neubeginn.

 

~*~



Mir fällt es unglaublich schwer noch mehr Text aus mir herauszuholen. Ich bewundere die, die Bücher mit unendlich vielen Seiten füllen können. 
Heute habe ich ohne die Wortspenden nur 142 Wörter geschafft!



Anne Seltmann 20.05.2020, 16.41 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

abc etueden – Textwoche 17.18.20






Die Wörter für die Textwoche lauten:

Teppich

gläsern

flattern.

 

 

Als er in das Innere des Schlosshofes kam, schliefen die Soldaten, die Wachhunde lagen schnarchend in ihren Hundehütten. Die Fanfarenbläser hingen über der Mauer wie schlaffe Säcke. "Merkwürdig, sogar die Fahnen flattern nicht mehr", dachte er als er den Blick nach oben wendete. Und auch der Koch, der dem Küchenjungen eine Backpfeife verpassen wollte, stand starr mit erhobener Hand.

Stille! Nichts als Stille! Noch nicht mal ein Rascheln der Blätter oder gar ein Vogellaut. Das war schon merkwürdig, denn hier war sonst ständiges Treiben im Hof oder man hörte das Geklapper aus der Schlossküche.

Er ging durch das große Portal, kam auf direktem Wege in den Thronsaal, und auch hier lagen die Wachen auf dem Teppich und man glaubte es nicht, auch sie schnarchten.

Weitere Schritte brachten ihn direkt zu dem Thron, auf dem er ein wunderschönes Mädchen sah. Und auch sie saß dort und schlief tief und fest. Wobei sie einen eleganteren Eindruck machte als die Wachen.

Dabei war er doch gekommen, um zu sehen, welcher Fuß nun in den Schuh, der gläsern war, passte und ob es seine Angebetete ist, die er schon im ganzen Land gesucht hatte.

Mit einem Mal drehte er sich um und sprach:" Hallo du, die diese Zeilen schreibt! Du hast da was verwechselt. So geht das Märchen nicht. Diejenigen die in dem einen Märchen schlafen, hieß doch Dornröschen. Und der Schuh, den die Prinzessin auf meiner Schlosstreppe verlor, heißt Aschenputtel!"

Völlig erschrocken ließ ich den Federhalter fallen. Wie kann es sein, dass ein Protagonist mit mir spricht?

Ich schaute mich um, um zu sehen, ob nicht irgendwer mit mir Scherze trieb. Aber es war niemand anderes da, außer mir.

Ich nahm also meinen Federhalter wieder zur Hand, um an der Geschichte weiterzuschreiben, als ich plötzlich Hundegebell vernahm. 




298 Wörter



Korrektur:

"Und das Märchen, in dem die Prinzessin ihren Schuh auf meiner Schlosstreppe verlor, hieß Aschenputtel!"




Anne Seltmann 25.04.2020, 10.53 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

abc etueden – Textwoche 12.13.20


abc etueden – Textwoche 12/13.2020




Die letzten Tage habe ich mich kaum hinaus getraut, obwohl die Sonne schien und ich unbedingt Vitamin D tanken muss. So hatte es mir meine Orthopädin verordnet, nachdem sie festgestellt hatte, dass ich einen erheblichen Vitamin D Mangel habe und meine Werte für die Knochendichte erschreckend schlecht waren. Dabei bin ich aus beruflichen Gründen schon ziemlich oft draußen. Aber die letzte Zeit nicht mehr. Immerhin war es trübe, regnerisch und unheimlich kalt, so dass ich dachte, ich würde erfrieren. 

Lächerlich eigentlich, denn bei solchen Temperaturen erfriert man nicht. Ausgerechnet ich denke so, wo ich mich doch immer lustig über den Kollegen mache, weil der nun dreifach Klamotten trägt und eine Frostbeule ist. Nach langer Zeit bin ich nun draußen gewesen, ich habe hier und da die Forsythien blühen sehen und wollte mir ein wenig den Frühling in die Stube holen. 

Ich bin darauf vorbereitet immer im Zick Zack Lauf durchs Dorf zu gehen. Für den Fall, dass mir Menschen begegnen, um ja den vorgeschriebenen Abstand zu halten, den die großen Männer aus der Politik dringendst empfehlen. Wir alle wissen um die Corona Krise und wir alle sollten uns daranhalten. Aber niemand verbietet einen Spaziergang, der kontrolliert ist. Im Dorf ist es ruhig, ich begegne keiner Menschenseele und es fühlt sich anders an, nicht wirklich. Fehlte noch, dass ich aus einem Traum erwache und feststelle, dass ich geschlafwandelt bin. Sonst spielen hier überall Kinder, lehnen alte Menschen aus den Fenstern oder Balkonen, Autos sind unterwegs, sogar Vögel flattern hier und da. Aber auch die schweigen heute merkwürdig still. Und während ich darüber nachsinne, dass ich keinen Vogel höre, komme ich an einem Forsythien Strauch vorbei und bediene mich. Nun bleibt nur noch zu hoffen, dass es keine Ausgangssperre gibt, sonst kann ich die Vase nicht mit neuen Blumen füllen.



Es sind genau 298 Wörter




Wie und wo und warum findest du >>> HIER <<<






Anne Seltmann 25.03.2020, 17.24 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

abc etueden – Textwoche 37.38.18








Wortvorgaben:

müde
verschwenden
Kunst





Sie stehen beide vor jeweils einem Fenster in dem langen Flur, Mona Lichtenstein an dem einen Ende und Maria Lichtenstein an dem anderen Ende. Jede mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Gleich müssen sie hinein in den großen Saal, dort wo sich Richter, Verteidiger und Geschworene ein Stelldichein geben.

Im Hintergrund hört man geschäftiges Türenschlagen, laute Schritte, die in den langen Korridoren nachhallen.

Besucher des Gerichts stutzen, wenn sie an beiden vorbeigingen, denn sie glichen sich bis aufs Haar. Man hätte nicht sagen können, wer nun wer ist.

Sie würde nicht klein beigeben, sie würde kämpfen bis aufs Blut, auch wenn sie schon längst des Kämpfens müde geworden ist. Aber Recht muss Recht bleiben. Da konnte sie hundertmal ihre Schwester sein. Sie würde auch keinen weiteren Gedanken mehr an sie verschwenden, komme was da wolle. Weiter kam sie nicht mehr mit ihren Gedanken, ein Ordnungshüter rief:"In der Sache Mona Lichtenstein gegen Maria Lichtenstein!" Beide bewegten sich nun zögerlich in Richtung Gerichtssaal, jede darauf bedacht nicht als erste durch die große schwere Tür gehen zu müssen.

Mona dachte gerade noch an ihren Vater, der einen langsamen Tod gestorben ist, den sie bis zum Schluss pflegte und der ihr das Bild "Das Mädchen mit dem Perlenohrring"... von Jan Vermeer, vermachte. Ein Bild, dass sie schon als Kind liebte. Mona verglich sich oft mit dem Mädchen auf dem Bild, denn auch sie hatte den in sich gekehrten, sehnsuchtsvollen und wehmütigen Blick. Maria hatte sich nie für Kunstwerke aller Art interessiert, sie fand alles schrecklich kitschig und für sie war bildende Kunst schlichtweg eine Krickelei. Und ausgerechnet sie war es, die Ansprüche an das Bild stellte.

Mona hatte endlich die aufklärenden Unterlagen bei sich. Nach jahrelangem Rechtsstreit, musste heute die Entscheidung gefällt werden, wer das Kunstwerk erbt. Wie in Trance vernahm Mona folgende Entscheidung:..."

 






Anne Seltmann 15.09.2018, 09.31 | (2/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

abc etueden – Etüdensommerpausenintermezzo









Und weiter geht es mit den abc-Etueden...diesmal als Etuedensommerpausenintermezzo. Bisher waren 10 Sätze erlaubt, aber zu diesem Intermezzo darf man schreiben bis der Arzt kommt 

Wortvorgaben sind folgende, aus denen man sich 10 herauspflücken darf:


  1. Ablenkungsmanöver
  2. Baggersee
  3. Biedermeierschränkchen
  4. Federkleid
  5. Firlefanz
  6. Fischkonservenfabrik
  7. Fußfessel
  8. Kirchturmspitze
  9. Liebe
  10. Luxusproblem
  11. Ohrring
  12. Räumungsklage
  13. Sachertorte
  14. Tanztee
  15. Unterwasserkönig

 

Fasching liebte sie schon, als sie Kind war. Sie erinnerte sich gerne an diese unbeschwerte Zeit, an die Vorfreude, wenn Mutter ihr Faschingskostüme nähte. Mutter war ja von Haus aus Schneiderin. Und immer wenn Mutter nähte, fiel ihr das Kinderlied ein "Ein Schneider fing ne Maus, ein Schneider fing ne Maus, ein Schneider fing ne Mausemaus, Mi-Ma-Mausemaus, ein Schneider fing ne Maus."und sie sang es im Takt zum Rattern der Nähmaschine.

Sie erinnerte sich an ein Jahr, als sie unbedingt ein Federkleid wollte, eines das in Regenbogenfarben leuchtete. Ihre Freundin würde zum Faschingsfest als Unterwasserkönig gehen. Wie blöd war das denn, dachte sie damals. Schließlich war sie ja ein Mädchen. Egal, sie wollte sich erst einmal so richtig um ihre Verkleidung kümmern. Dazu musste sie ihre Mutter überreden mit ihr in die Stadt zu gehen, denn zu ihrem Kostüm mussten unbedingt ein Ohrring in Silber und in Gold her. Doch ihre Mutter machte ihr einen Strich durch die Rechnung und meinte, dass so ein Firlefanz nicht gekauft wird. Immer dann, wenn sie sich etwas ganz doll wünschte, legte ihre Mutter eine unsichtbare Fußfessel um. Bei aller Liebe, sie würde an die Ohrringe kommen, egal wie, grummelte sie damals vor sich hin. In der Kleinstadt, in der sie lebte gab es einen Juwelier und dort hatte sie erst welche gesehen, die ihr besonders gut gefielen. Aber ihr Sparschwein gab nichts her, also musste sie sich etwas überlegen, wie sie an Geld kam. Mutter hob in der untersten Schublade ihres Biedermeierschränckchen unter den vielen Brokatdeckchen Geld in einem Briefumschlag auf. Der Plan, etwas davon zu nehmen, reifte immer mehr ihn ihr.  Nun saß Mutter aber ständig an ihrer Nähmaschine, die nicht unweit vom Biedermeierschränkchen stand und das hieß ein Ablenkungsmanöver zu zelebrieren.

Meister Zufall kam ihr geradezu über den Weg gelaufen, als der Postmann klingelte. Sie freute sich wie eine Schneekönigin, als sie hörte, dass Mutter für den nächsten Tag eine Einladung zum Tanztee von ihrer besten Freundin bekam.  Ha, hoffentlich bleibt sie lange weg und gönnt sich auch mal mehr als bloß eine Sachertorte, dachte sie.

Der Tag wollte und wollte nicht enden, nervös blickte sie immer wieder auf die Uhr. Die Zeiger schienen sie anzugrinsen und mit jedem Tick tack scheinbar zu verhöhnen. Nach gefühlten Ewigkeiten brach der Abend an und so früh und so gerne ist sie noch nie zu Bett gegangen. Sie dachte bei sich, wenn ich ganz schnell einschlafe, dann ist auch schon gleich der nächste Tag da.

 

Gegen 6:30 klingelte ihr Wecker…es war Montagmorgen. Genauer gesagt Rosenmontag. Sie schlug die Augen auf, räkelte sich und überlegte gerade, was sie geträumt hatte. Ohjeee, wieder so ein Traum aus ihrer Kindheit. Sie musste das unbedingt einmal analysieren lassen. Normal war das nicht, dass sie immer den gleichen Traum hatte. Sie ging in die Stube und schaute Richtung Biedermeierschränkchen, welches sie von ihrer Mutter geerbte hatte. Sie zog an der untersten Schublade und nahm den Brief heraus, der dort schon seit Ewigkeiten lag. Und obwohl sie Zeile für Zeile kannte, las sie ihn dennoch.

"Mein liebes Kind!" 

Natürlich habe ich gemerkt, dass du an meiner Geldreserve warst und ich bin stolz auf dich, dass du nichts genommen hast, auch wenn die Verlockung noch so groß war. Ich weiß, wie sehr du dir Ohrringe gewünscht hast…"

 

Neben diesem Brief lagen sie also, die damals heißersehnten Ohrringe. Einer in Gold, der andere in Silber.

Wie gut, dass sie noch einmal in die Schublade geschaut hatte. Denn ihr fehlte noch ein wichtiges Accessoires für das heutige Faschingsfest... die Ohrringe. Das Faschingsfest stand ganz unter dem Motto "Unterwasserwelten" und sie würde als Unterwasserkönigin gehen. Jawoll ja!  






Habt Nachsicht mit mir, ihr Schreiberlinge. Das ist keine perfekte Geschichte. Letztendlich soll sie einfach nur Spaß machen...in erster Linie nämlich mir.  Ach ja und schlussendlich: Für sämtliche Füllwörter und  Rechtschreibfehler haftet die Tastatur!  







Anne Seltmann 10.08.2018, 08.07 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL

abc etueden – Textwoche 29.18









Wortvorgaben

Kernschmelze

grün

wegwerfen.



 

(1) Och nöööö, hört das Gebimmel denn nie auf und warum klingelt immer zum Feierabend noch mal irgendwo ein Telefon, dachte Mika Eskelinen, während er schon fast in seiner grünen Winterjacke hing. (2) Leider war es sein Diensthandy, dass er nun umständlich aus der Jacke fingerte und sich mit "Kommisar Eskelinen" meldete.

(3) "Irgendwann werde ich das Diensthandy wegwerfen, irgendwann…" grummelte er in seine Bartstoppeln. (4) Seit Tagen war er fast ununterbrochen im Dienst, war unrasiert und seine müden Augenlider hingen noch müder herunter als sonst.  (5) Am anderen Ende brüllte eine hysterische Stimme etwas von Entführung, Erpressung, Kernschmelze, Supergau und weiteres wildes Wortgewirr, das Kommissar Eskelinen nicht verstehen konnte. (6) "Nun mal ganz ruhig, Herr…äh, wie heißen Sie?  (7) "Hier ist Emil Fyrqvist und ich habe gerade eben meine Post geöffnet und fand einen Erpresserbrief.  (8) Hier droht mir jemand meinen Enkel zu töten, weil angeblich große Sicherheitsmängel im Kernkraftwerk Loviisa bestehen. (9) Ich bin für die Reaktorsicherheit zuständig und das darf einfach nicht passieren.(10) Grauenhaft, wenn man da an die Folgen denkt..."  



Mit einem Mal war Kommissar Eskelinen hellwach, all die Müdigkeit der letzten Tage schien wie weggeblasen, denn sein Hirn fing an zu rattern. Da war doch 1993 ein Störfall der Stufe INES 2…"Nun mal ganz langsam und alles der Reihe nach", sagte Kommissar Eskelinen und stellte sich gedanklich schon auf eine weitere lange Nacht ein. 







Es hat damals tatsächlich einen Störfall im Kernkraftwerk Loviisa stattgefunden, es ist also nicht an den Haaren herbeigezogen!







Anne Seltmann 20.07.2018, 07.43 | (3/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

abc etueden – Textwoche 22.17





Lange schon habe ich keine Gedichte oder Kurzgeschichten geschrieben. Aber heute hat mich die Lust gepackt. Bei Sandra Hausser (Sunny-bekannt durch die Projekte "Storypic"-"Das kreative Sonntagsrätsel"-"Punkt, Punkt, Punkt") entdeckt und sofort aufgeschnappt. Jedoch nicht zeitnah. 


Folgende Aktion ist hier gemeint: Aus frei vorgegebenen Worten soll man eine Geschichte schreiben, die nicht länger als 10 Sätze enthält. Das gefällt mir!





Wortvorgaben:

Verlustieren

Kramladen

Angst

 



(1) Ach was, dachte er, du wirst jetzt deinen inneren Schweinehund überwinden und sofort in diesen Kramladen, in dem sie arbeitete, wandern und sie erneut um ein Date bitten. (2) Sie wird schon nicht denken, dass du dich bloß verlustieren willst, sondern, dass du es ernst meinst. (3) Vielleicht war der erste Anlauf auch einfach zu blöd. (4) Die Nummer „Ich kenne Sie von irgendwoher", war aber auch wirklich zu plump. (5) Die Angst, wieder einmal eine Absage zu bekommen, ließ ihn zögern. (6) Wie aber bekommt man eine Frau dazu sich für einen zu interessieren?

(7) Vielleicht sollte ich einfach die schönen alten verschnörkelten Knöpfe von Großmutter mitnehmen, um sie ihr anzubieten. (8) So viel wie ich weiß, sammelt sie gerne solche alten Dinge.

(9) Kaum gedacht, packte er die Knöpfe zusammen, wollte seine Wohnung verlassen, als es plötzlich klingelte. (10) Ihm wurde heiß und kalt, denn SIE stand vor der Tür mit einem ebenso überraschten Gesicht, stotterte etwas von Schlüssel…Wohnungstür zu…Katze weg…telefonieren und in seinen Ohren rauschte es und das Herz schlug ihm bis zum Hals und bevor er sie reinbeten konnte, rannte sie einfach in seine Wohnung um augenblicklich zu telefonieren…





Puh, das ist gar nicht so einfach und eigentlich habe ich das Gefühl mich bei all den Schreiberlingen zu blamieren. Da gibt es wirklich tolle Geschichten zu obigen Wortvorgaben!
Ach was solls...Da muss jetzt auch mein innerer Schweinehund durch...und los!






Anne Seltmann 18.07.2018, 19.56 | (4/1) Kommentare (RSS) | TB | PL

KULINARISCHES ABC #Z

LePic...








#Z wie Zimtsterne



z wie zimtsterne




Ein tolles Projekt neigt sich nun dem Ende. Es hat  mir unglaublich Spaß gemacht, trotz der vielleicht manchmal schweren Umsetzungen für den jeweiligen Buchstaben.
Wie gut auch, dass man das X und Y nicht nehmen mußte. Zur Not hätte ich Buchstabenkekse oder Buchstabensuppe genommen um da ein bißchen zu mogeln 

Recht herzlichen Dank an LePic alias Frau Waldspecht für ihr Projekt!



Anne Seltmann 17.12.2013, 06.21 | (1/0) Kommentare (RSS) | TB | PL