Tag: Hahn
Auf einem kleinen Bauernhof lebten Kühe, Schafe und ein Hahn. Sie hatten alles, was sie brauchten: frisches Gras, leckeres Futter und genug Platz zum Herumlaufen. Aber das Leben war ihnen zu langweilig geworden. Jeden Tag dieselben Routinen: Fressen, Schlafen, Muhen, Blöken oder Krähen. Es fehlte einfach das Abenteuer!
Eines Tages sahen sie aus der Ferne einen Zirkus vorbeiziehen. Bunte Zelte, fröhliche Musik, Kunststücke und Akrobaten. Sie waren begeistert! "Das könnten wir auch!" dachte die kleine Kuh. Die Schafe blökten zustimmend, und der Hahn flatterte aufgeregt umher. Sie beschlossen, Zirkuskunststücke aufzuführen.
Die Kuh wollte auf einem Seil balancieren, die Schafe träumten davon, durch Reifen zu springen, und der Hahn wollte jonglieren. Sie übten heimlich auf der Weide, aber als sie ihren Plan dem Bauern erzählten, lachte er nur. "Ihr seid Nutztiere, keine Zirkusartisten", sagte er kopfschüttelnd.
Doch die Tiere gaben nicht auf. Sie trainierten weiter, jeden Tag ein bisschen mehr. Eines Abends, als der Bauer und die Bäuerin nicht hinsahen, bauten sie heimlich ihre eigene kleine Zirkusvorstellung auf der Wiese auf. Die kleine Kuh balancierte auf einem Holzbrett, während die Schafe durch alte Reifen sprangen. Der Hahn jonglierte geschickt mit Maiskolben und das beste Kunststück kam zum Schluss. Sie bildeten zusammen einen Turm.
Als die Nacht hereinbrach, und der Mond den Hof in ein magisches Licht tauchte, bemerkte der Bauer plötzlich Lachen und Applaus. Verwirrt schaute er aus dem Fenster und traute seinen Augen kaum. Dort, auf der Wiese, leuchtete ihr Zirkus in voller Pracht, und die Tiere zeigten ihre besten Kunststücke.
Der Bauer und die Bäuerin waren beeindruckt. Sie beschlossen, den Tieren ihren eigenen kleinen Zirkus zu überlassen. Von da an fanden jede Woche auf der Weide Zirkusaufführungen statt, und die Tiere waren endlich glücklich, ihre Träume verwirklicht zu haben.
Die Moral der Geschichte? Man sollte nie unterschätzen, wozu jemand fähig ist, wenn er für seine Träume kämpft – auch wenn es nur eine Kühe, Schafe und ein Hahn sind!
© Anne Seltmann
Anne Seltmann 14.10.2024, 09.15 | (1/1) Kommentare (RSS) | TB | PL
Storch, Pfau und ein stolzer Hahn
ein jeder prahlt, dass er der Schönste wär`
Sie stritten in ihrem Schönheitswahn
von Kopf bis Fuß, so ungefähr.
Sie haben sich erkühnt,
die Prächtigsten im Land zu sein.
Doch hat es niemand hier verdient
lässt man das Prahlen so nicht sein.
Sie stolzierten ohne Pause,
suhlten sich im eigenen Glanz.
Schönheit ist in jeder Seele zu Hause
und nicht in dieser Arroganz.
~*~
Anne Seltmann 12.08.2023, 10.29 | (7/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
N° #134
Der Hahnenfuß, besser unter dem Namen Butterblume bekannt, ist eigentlich ein Unkraut…so sagen Gärtner.
Obwohl, ich finde ja nicht, dass man Pflanzen Unkraut nennen sollte.
Sie ist auf Wiesen zahlreich anzutreffen und ihr sattes Gelb erinnert an Butter.
Ganz erschrocken bin ich über die Tatsache,
dass die Butterblumen giftig sind und das in allen Pflanzenteilen.
Anne Seltmann 07.05.2021, 07.31 | (5/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Der Hahn
Horch, horch!
Der Hahn ist auch schon wach!
So früh, Herr Hahn? Kaum graut der Tag,
da kommt mit stolzen Schritten,
der Hahn einher geschritten.
Und Kikeriki! Hof ein Hof aus!
Da muss der höchste Ton heraus.
Er kann sich nicht bezwingen,
sein Morgenlied zu singen.
Ja, ja, ich hör es, wackrer Hahn,
du kündest uns den Morgen an
und mahnst uns durch dein Krähen,
fein zeitig aufzustehen.
Du rufst uns zu:
Die Morgenstund, ihr Leute,
die hat Gold im Mund,
steht auf, ihr fleiß`gen Kinder,
jetzt lernt ihr viel geschwinder.
Drum kräh nur fort durch Hof und Haus,
in einem Nu bin ich heraus;
magst nun die Faulen wecken,
die sich erst lange strecken.
~*~
Jakob Baechtold
(1848 - 1897)
Schweizer Literaturwissenschaftler
Anne Seltmann 17.02.2021, 08.15 | (3/0) Kommentare (RSS) | TB | PL
Gockelhahn
Gockelhahn
Kikrikik, ihr Leute steht-
Auf! und an die Arbeit geht!
Springet aus der dumpfen Kammer,
Hebt das Beil und schwingt den Hammer,
Führt den Pfriemen und die Nadel
Und macht alles ohne Tadel!
Kikrikik, es ist schon hell,
Rüstig auf und schaffet schnell!
Und der Hahn ruft immer dreister,
Bis da Jung`, Gesell und Meister
Lustig in die Werkstatt springen,
Beil und Keil und Hammer schwingen,
Riem' und Pfriem` und Nadel führen
Und sich tummeln und sich rühren.
Kikrikik. jetzt ist er still,
Weil kein Mensch mehr schlafen will.
~*~
Friedrich Wilhelm Güll
Anne Seltmann 13.09.2018, 09.49 | (4/0) Kommentare (RSS) | TB | PL