Ausgewählter Beitrag
Gegen 8:30 Uhr begeben wir uns auf die heißersehnte Fahrt
nach Paris. Unsere Reiseroute beginnt in Krefeld, über Lüttich und Charleroi,
wo wir unsere erste kleine Kaffepause einlegen. Es regnete unterwegs hin und
wieder, aber diesmal überrascht uns ein Temperaursturz. Es ist nur noch 1° C
draußen und auf den Dächern der Autos liegt Schnee. Die nicht enden wollende
lange Autobahn durch Belgien,
Frankreich, Valenciennes, Compiegne und Paris, zieht sich wie ein Kaugummi.
Orte die kaum auszusprechen sind ziehen an uns vorbei. Zeitweilig knubbelt es
sich, aber auch das schaffen wir ohne Stress. Wir haben ja schließlich Urlaub.
Télépéage (Maut) blinkt uns entgegen und es ist uns ein Begriff, aber wir haben
keine Ahnung wie wir uns verhalten sollen. Obwohl vor dem Reiseantritt bis ins
kleinste Detail alles geplant war, stehen wir vor der ersten Autobahnschranke
an der Maut zu entrichten ist. So denken wir. Völlig verunsichert, weil wir
nicht wissen was wir tun sollen, setzen wir noch einmal zurück und beobachten
das ganze Treiben der anderen Autofahrer. Learning by doing eben. Wagemutig
fahren wir wieder auf die Schranke zu und siehe oh Wunder, eine Karte schiebt
sich uns wie von Zauberhand entgegen.
Wir erreichen um 14:15 die Stadtgrenze von Paris. Fast
eine dreiviertel Stunde brauchen wir für Hotel-und Parkplatzsuche, weil es teilweise
nur im Schritttempo voran geht. Uns stockt
der Atem, da auf Teufel komm raus gefahren wird. Hier musst du zeigen wo du hinfahren willst, darfst nicht
zögerlich sein und dann kommt man auch durch.
Mopedfahrer heizen links und rechts totdesmutig an und
zwischen uns vorbei. Sie sind so nah, dass man ihnen die Haare kraulen könnte.
Es herrscht ein reines Chaos auf dem Boulevard de Chapell, auf der wir uns
befinden. Uns scheint, dass Paris mehr
und mehr eine Motorradstadt ist. Sicher von Vorteil bei den kleinen übervollen Gassen.
Fußgänger kennen weder Ampel noch Zebrastreifen. Mütter
mit Kindern auf dem Arm schießen auf die Fahrbahn ohne nach rechts oder links
zu schauen. Uns ist jetzt schon klar, dass wir nur mit der U-Bahn fahren oder zu Fuß unterwegs
sein werden.
Comfort Montmartre
eingecheckt, begutachten wir unser Zimmer. Es ist klein und schlicht, aber sauber. Nun heißt es, ein sicheres
Zuhause für unser Auto zu finden, denn in der gesamten Stadt sind Parkplätze
mit Parkschein vorgesehen, die man aber nicht wie bei uns zu Hause sofort durch
Münzeinwurf erhält.
Nachdem wir unser Auto in einem Parkhaus sicher
untergestellt haben, wollen wir trotz des heftigen Regens und der einbrechenden
Dunkelheit ein wenig von der Stadt sehen. So erklimmen wir den Butt de Montmartre
und werfen einen Blick in die Basilique du Sacré-Coeur. Leider ist hier das
Fotografieren verboten und wird strengstens bewacht.
Der Blick vom Montmartre auf die Paris ist trotz des
Regens und der Dämmerung beeindruckend. Wir freuen uns auf den Morgen, in der Hoffnung, dass es trocken bleibt
und wir mehr zu sehen bekommen.
Jetzt beißt der Hunger schon arg und wir suchen uns eine
Lokalität nach der uns gerade ist.
Auf dem Rückweg zum Hotel flanieren Mädchen die mehr Stiefel anhaben als
Kleidung. Hier fällt mir besonders an der französischen Frau auf, dass Stiefel
der absolute Trend sind. Jede zweite Frau trägt sie hier. Im Hotel packen wir
jetzt endlich unsere sieben Sachen aus. So langsam merken wir an unseren
Knochen, wie sehr uns die Fahrt doch geschlaucht hat.
Während ich hier schreibe, mache ich uns eine Flasche
französischen Wein auf, den wir natürlich von zu Hause mitgebracht haben. Was für eine Reise für einen Wein, dessen Ursprung
hier war *LOL*
Anne Seltmann 05.11.2008, 12.46
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