Ausgewählter Beitrag

In heaven N° #30


N° #30






    Mein Himmel

 

    Wie ist der Himmel doch so weit

      Entfernt von mir mit seinen Sternen!

    Er baut zur Grenzenlosigkeit

      Sich auf durch unmessbare Fernen.

    Es reicht mein schwacher Blick nicht hin,

      Mir nur die nächste Welt zu zeigen;

    Ich fühle, dass ich Erde bin,

      Nicht wert, zu ihr empor zu steigen.

 

    Wie ist der Himmel doch so nah!

      Er strahlt in mir mit tausend Sternen.

    Fühl ich ihn nicht, er ist doch da;

      Ich muss ihn nur erfassen lernen.

    Die ganze Unermesslichkeit

      Der Liebe darf ich in mir tragen;

    Es hemmt sie weder Raum noch Zeit,

      Mich auf zu Gott, dem Herrn zu tragen.

 

    Unendlich und doch endlich ist

      Der Himmel um die kleine Erde,

    Doch du in meinem Herzen bist

      Der, den ich ewig haben werde.

    Was andern Himmeln drohen mag,

      Dir hat es nicht und nie zu gelten:

 

    Für dich gibt`s keinen letzten Tag

      Und keinen Untergang der Welten.

    Wie ist der Himmel doch so weit,

      Und wie so nahe kann er liegen,

    Wenn über unsre Blödigkeit

      Der Glaube und die Liebe siegen.

    Ich blick empor; ich schau in mich;

      Dort darf ich nichts, hier Alles hoffen.

    Mein Gott und Herr, ich bitte dich,

      Erhalt mir diesen Himmel offen!

 

~*~

 

Karl May: Himmelsgedanken 

Gedichte.










Katjas...

Anne Seltmann 20.06.2015, 06.14

Kommentare hinzufügen


Kein Kommentar zu diesem Beitrag vorhanden